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Die überraschenden Facetten des Dichters
Schwabing · Ludwig Thoma und die Welt
Skasa, Schwarzmaier und Brustmann (v. links). VA
Schwabing · Am Dienstag, 6. März, lädt der Seerosenkreis um 19.30 Uhr in die Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, zu »Ludwig Thoma und die große Welt«.
Thoma, der Unbekannte
Eine Annäherung an die vielschichtige Persönlichkeit Ludwig Thomas: Von und mit Michael Skasa, sekundiert von Michael Schwarzmaier und Josef Brustmann. Ludwig Thoma – alle Jahre wieder im bayerischen Gedächtnis gemütvoll aufgefrischt durch zahllose kerzenschimmernde Lesungen seiner »Heiligen Nacht« – ist dennoch den meisten ein Unbekannter: als Schriftsteller wie als Mensch. Den überraschend vielfältigen – und nicht immer erbaulichen – Facetten des Dichters der »Lausbubengeschichten« und des »Münchners im Himmel« widmet sich der Seerosenkreis am 6. März. Karten zur Veranstaltung gibt es zu 10 und 8 Euro an der Abendkasse, Einlass ist ab 18.30 Uhr. »Ein vierschrötiger Bolzen war der Dr. Thoma, der Kirche und Staat prügelte und auf Juristen und Sittenprediger eindrosch, das Satireblatt »Simplicissimus« groß und bissig machte und die witzigsten Spottverse, die treffsichersten Komödien und die großartigsten Romane schrieb über die Bayern, die Bauern, über die ländliche Welt und die städtischen Lugenbeutel und Pinkel.
Ein Versager war er, ein Feigling und Lügner, zuckte bei der Fechtmensur zurück und wurde aus dem Korps geschmissen, betrog bei der Doktorarbeit und taugte nichts als Rechtsanwalt. In Lackschuhen ging er durch Berliner Salons, kaufte sich zum Heiraten eine fremdländische Cabarettänzerin, für die er einen Tennisplatz hoch überm Tegernsee anlegen ließ und glaubte, jetzt könne er mit ihr am Kachelofen hocken. Sie ging ihm davon, der Krieg kam – er wurde wild und drosch auf die Welt ein: auf die Russen, die Juden, die Anarchie. Es war furchtbar. Unser größter bayrischer Dichter war ein armer Hund und am Ende ein entfesselter Spießer«, sagt Michael Skasa.
Artikel vom 25.02.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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