Grooves mit Bits in der Seidlvilla

Schwabing · »Menschmaschine« bei Jazz+

Schwabing · Am Dienstag, 13. März stehen »Menschmaschine« in der Reihe Jazz+ um 20 Uhr in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1B, auf der Bühne. Der Eintritt kostet 12, ermäßigt 10 Euro.

32 Jahre musste die Mensch­maschine hinter einer haushohen Dornröschenhecke aus Synthesizern, Ataris, und oxidierten Lötstellen auf ihre Befreiung durch Oli Kuster (Piano), Domenic Landolf (Saxophon), Christoph Utzinger (Bass) und Kevin Chesham (Schlagzeug) warten. Mit Naturdarm, Tierfellen, Bambusblättern und Blech rücken sie turmhohen Computerracks zuleibe, hinter denen die Computerliebe wartet. Die fragmentarischen Songs von Kraftwerk bilden den vollgestopften Fundus, aus dem sich das Jazzquartett bedient: Grooves von denen sich so mancher JAY-Z noch heute ein Bit abschneiden kann und dies auch tut, Melodien, die im Gehörgang haften wie Teer. Menschmaschine tut aber mehr als schlicht ein paar gute Songs zusammenklauen.

Die Schweizer Band haucht dem Roboter organisches Leben ein. Sie nimmt dem Terminator die Sonnenbrille ab und ihn mit auf die Wildschweinjagd. Statt Audi Quattro tummeln sich Schokoladenhasen auf der Autobahn und der Pocketcalculator wird zum Taschenmesser. Mit Jazz kann es sich ähnlich verhalten wie mit Ketchup. Man tuts einfach überall drüber, Ketchup auf 2 und 4, ein paar Reharmonisationen hie und da und schon hat man ein ausgewogenes Popmenü in einen Kindergeburtstag verwandelt. Und jedes Kind zeigt was es kann.

Artikel vom 22.02.2012
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