Keine etablierte Wache auf dem Klinikgelände

Harlaching · Keine Feuerwache

Die Feuerwache 5 an der Anzinger Straße – neben der Hauptfeuerwache in der Innenstadt sind derzeit noch »Hauptversorger« für Harlaching. 	Foto: HH

Die Feuerwache 5 an der Anzinger Straße – neben der Hauptfeuerwache in der Innenstadt sind derzeit noch »Hauptversorger« für Harlaching. Foto: HH

Harlaching · Eine neue Feuerwache im Bereich des Klinikums Harlaching wird es nicht geben. Die Münchner Branddirektion lehnte einen entsprechenden Vorschlag der örtlichen CSU ab, dem der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching zuvor noch zugestimmt hatte.

Die Idee der Christsozialen sah vor, im Zuge der anstehenden Neubaumaßnahmen auf dem Klinikgelände dort auch eine eigene Feuerwehr zu etablieren. Hintergrund war der Umstand, dass sich die Harlachinger in Sachen Brandrettung bisher stiefmütterlich behandelt sehen. Die geltende Zeitfrist von zehn Minuten zwischen Schadensfall und Eintreffen der Rettungsteams sei im Quartier nicht gewährleistet, hatte die Harlachinger CSU im Chor mit dem BA gerügt.

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Bisher wird der Stadtteil von der Hauptfeuerwache am Sendlinger Tor und der Feuerwache 5 an der Anzinger Straße versorgt. Dabei soll es nach Ansicht der Münchner Branddirektion auch bleiben. »Kollissionen mit dem Klinikbetrieb vorprogrammiert« sähe jedenfalls Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble, sollte in der sensiblen Gemengelage mit dem Krankenhaus Harlaching auch noch eine Feuerwache etabliert werden, teilte der Chef der Münchner Floriansjünger jetzt dem Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching mit. »Lärm und andere schädliche Einfüsse«, die mit dem Krankenhausbetrieb kollidieren würden, nannte Schäuble als Hauptgründe für die Ablehnung. Tägliche Übungs- und Wartungsdienste, weithin vernehmbare Alarmdurchsagen, ein- und ausrückende Rettungsfahrzeuge unter Sondersignal – für Schäuble mit dem Krankenhausbetrieb gleich nebenan nicht vereinbar.

Verständnis für die Bedenken der Feuerwehr zeigten auch Sprecher im BA wie etwa die SPD-Fraktionsvorsitzende Christa Knappik. Sie hält den Standortvorschlag im Umgriff des Krankenhauses für »völlig falsch«. Dabei verwies Knappik auch auf die Problematik des neu geplanten Hubschrauberdachlandeplatzes im Klinikbereich (wir berichteten). »Vielen Anwohnern ist der bereits zu laut« – eine Feuerwache werde noch mehr Protest versuchen. Einig war sich der BA in der Forderung, die Verantwortlichen der Branddirektion sollten Alternativstandorte im Umgriff präsentieren. Auch möchte der BA Zahlen in die Hand bekommen, wie lange Einsätze nach Harlaching in der Regel dauern.

Eine entsprechende Analyse sei derzeit in Arbeit, versicherte Schäuble dem Bezirksausschuss. Im Detail werde derzeit überprüft, ob die bestehenden Feuerwachen münchenweit flächendeckend noch in der Lage seien, die Zehn-Minutenfrist zu gewährleisten. Dabei sollen auch Schwachstellen wie möglicherweise die Versorgungssituation für Harlaching auf den Prüfstand. Laut Schäuble münden die Ergebnisse der Studie dann in eine »Zielplanung Neue Feuerwachen 2020«. Einzelbetrachtungen wie in Harlaching dagegen würden einer Studie für die gesamte Landeshauptstadt mit einem entsprechenden Gesamtkonzept »entgegenstehen«. Der BA muss diese Aussage erst einmal schlucken. Eine neue Feuerwache bleibt zwar das Ziel, doch das Ergebnis der Studie wird zunächst abzuwarten sein. Aus der Flächenanalyse soll laut Schäuble ein Grundsatzbeschluss, der möglichst noch in diesem Jahr in den Gremien beraten werden soll. Harald Hettich

Artikel vom 19.02.2012
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