Bürger für Eching formulieren erste Ziele

Eching · Chance auf Struktur bewahren

Eching · In jeder öffentlichen Sitzung, ob Gemeinderat oder Ausschuss, sitzt mindestens ein Vertreter der Bürgerinitiative »Bürger für Eching«. Vor zwei Jahren gegründet, geht es ihnen hauptsächlich um Transparenz.

»Wir wollen mehr Einblick in die gemeindliche Arbeit bekommen, aber auch aktiv mit aus der Bürgermitte entstandenen Vorschlägen und Anträgen an die Gemeinde herantreten«, formuliert es die Vorsitzende Sylvia Jung.

Alternative Energien im Gespräch

Derzeit beschäftigt sich die Gruppierung unter anderem mit alternativen Energien, die vor Ort realisierbar sind. »Die richtigen Versorgungssysteme zur Verfügung zu stellen ist die Aufgabe der Kommunen. Was wir wirklich brauchen, muss immer wieder hinterfragt werden. Man kann auch mit und im Sinne der Technik gestalten, ohne an Lebensqualität einzubüßen«, so Jung. Das derzeit vieldiskutierte Thema Windenergie mache es aus Jungs Sicht erforderlich, dass die Gemeinde eine Konzentrationszone für Windkraftanlagen ausweist, damit es nicht zu willkürlichen Platzierungen aufgrund nicht nachvollziehbarer Grundstücksgeschäfte mit irgendwelchen Investoren kommt. »Die Thematik Windkraft ist doch auch bei uns aktuell, aber bisher ist von der Gemeinde nur sehr wenig passiert oder nur wenig nach außen gedrungen. Wir haben uns bereits informiert«, so Dr. Irena Hirschmann. Die Bürgerinitiative geht davon aus, dass es nach dem Atomausstieg und mit der voranschreitenden Anlagentechnik sehr bald zu einem rasanten Anstieg von Bauanträgen oder Bauvoranfragen diverser Investoren kommen wird.

Bürgerinitiative formuliert Antrag

»Und Kommunen ohne ausgewiesene Vorrangflächen oder Konzentrationszonen stehen diesen unvorbereitet gegenüber, da Windräder zu den privilegierten Bauvorhaben gehören.« So solle es Eching nicht ergehen, dass »uns die Argumente fehlen, um das erforderliche Einvernehmen aus sachgerechten Gründen zu verweigern. Wir müssen uns doch die Chance auf Struktur bewahren«. Die Bürgerinitiative sitzt nun an der Formulierung eines Antrags, dass sich die Gemeinde mit dieser Thematik befasst und Räume auf dem Gemeindegebiet ausweist beziehungsweise schützenswerte Räume des Gemeindegebietes von der Windenergienutzung ausschließt. »Als weiteren Punkt möchten wir anfügen, dass die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung geprüft wird, etwa in Form einer Bürger-Energiegenossenschaft«, fordert Hirschmann. Bei einer sogenannten Bürgerwindanlage sollen viele kleine Anleger die Finanzierung übernehmen und später am Gewinn beteiligt werden. »Auf jeden Fall muss verhindert werden, dass das Geld in auswärtige Taschen und unbekannte Richtungen fließt.« bb

Artikel vom 13.02.2012
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