Die Truderinger Pfadfinder Cosuaneten ziehen um

Trudering · Neues Zuhause

Der Truderinger Pfadfinderstamm Cosuaneten freut sich auf sein neues  Waldgrundstück.	Foto: Privat

Der Truderinger Pfadfinderstamm Cosuaneten freut sich auf sein neues Waldgrundstück. Foto: Privat

Trudering · Manche Pfadfinderstämme haben ein festes Stammheim, andere einen Zeltplatz, die Truderinger Cosuaneten ihren Bauwagen auf einer geeigneten Spielwiese.

Denn die kleinen und größeren Pfadfinder brauchen Platz zum Toben, Ballspielen und Erlernen traditioneller Techniken wie Zeltaufbau oder Kartenlesen. Jetzt haben sie ein neues Bauwagengrundstück nördlich des Friesplatzes in der Truderinger Grenzkolonie gefunden.

»Für uns ist das Gelände direkt am Wald ein Traumplatz«, sagt Stammesführer Dominik Neumann-Wächter. Nur wenn das Wetter schlecht ist, sitzen die Truderinger Cosuaneten in ihrem Bauwagen. Außerdem brauchen sie ihr fahrbares Zuhause als Materiallager, Bastel- und Musikzimmer. Seit feststand, dass der Stamm seinen bisherigen Platz an der Truderinger Straße 321 nach sechs Jahren wegen des Baus eines Hauses für sozial Benachteiligte nicht mehr nutzen kann, suchten die Pfadfinder ein Ersatzgrundstück. Wichtig war ihnen dabei gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und möglichst viel Natur ringsum. Der neue Platz an der Fauststraße liegt ideal, weder in einer Grünfläche noch im Landschaftsschutzgebiet Trudering Wald.

Das Münchner Baureferat bietet hier einen günstigen Mietvertrag für 20 Quadratmeter zur Aufstellung des Bauwagens. Nicht nur die Wölflinge, das sind die Kleinsten im Alter von sechs bis elf Jahren, freuen sich über das neue Waldgelände. »Wir sind fast immer im Freien, vermitteln den Kindern die Natur und stabilen Kontakt zu anderen«, so der Schatzmeister Herbert Lobensommer. Dabei kommt es darauf an, dass sich jeder selbst verwirklichen kann und früh lernt Verantwortung zu übernehmen. Bereits ab 15 Jahren kann man Gruppenleiter werden. Das Engagement der Leiter und Meutenführer ist vollständig ehrenamtlich. »Manchmal ist es auch ein Kampf gegen Nintendo und Co«, gesteht ein Gruppenleiter augenzwinkernd.

Fast immer faszinieren die Wochenend-Zeltlager in der Nähe von München, die mehrmals im Jahr stattfinden, viel mehr als die virtuellen Welten. Wo sonst kann man in mongolischen Jurten oder Indiandertipis, den sogenannten Kohten, übernachten und nachts am Feuerkreis stehen? Wie ihre Vorfahren die Germanen halten die Pfadfinder am Thing rund ums Lagerfeuer Versammlungen ab und verleihen die traditionellen Halstücher. Gelb für die Kleineren, blau-gelb gestreift für die älteren Sipplinge, Ranger und Rover. Im Gegensatz zu den Germanen sind die Pfadfinder international. Viele Bauern, Gemeinden und Städte lassen die Stämme kostenlos zelten und unterstützen die Ausflüge der Gruppen. Auch nach Trudering kommen jedes Jahr Gäste. Reiselustig wie alle Pfadfinder sind die Cosuaneten selber.

Beim Weltpfadfindertreffen in Schweden waren sie letztes Jahr mit 20 Truderinger Kindern. Stammesführer Dominik besuchte 2010 die World Scout Moot in Kenia und war sogar schon als Pfadfinder in Japan. Spielerisch entstehen im Stamm ein fester Freundeskreis und ein Netzwerk im In- und Ausland. Auch wer alleine unterwegs ist, erkennt andere Mitglieder an der Kluft und dem traditionellen Gruß »Gut Pfad!«. Für 2012 haben die Cosuaneten ein Winterlager bei Eching, ein Techniklager und ein Sommer- und Winterthing geplant. Außerdem geht es zwei Wochen auf große Sommerfahrt nach Holland. Ausschließlich zu Fuß ist der Stamm dann unterwegs und wandert bis zu 20 Kilometer am Tag.

Trotz des neuen Waldplatzes hat der Stamm noch einen kleinen Wunsch offen: »Wir sind zwar jetzt schon keine reine Jungentruppe, aber mehr Mädchen in allen Altersstufen wären super«, so Dominik. Weitere Informationen gibt es unter E-Mail info@cosuaneten.de. oder im Internet unter www.cosuaneten.de. bus

Artikel vom 07.02.2012
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