Erfolgsserie der Weiß-Blauen hält an

Löwen-Sieg vor Minuskulisse

Doppelpack in der Eiseskälte: Löwen-Kapitän Benjamin Lauth. Foto: A. Wild

Doppelpack in der Eiseskälte: Löwen-Kapitän Benjamin Lauth. Foto: A. Wild

München · Der TSV 1860 München bleibt in der Erfolgsspur. Gegen den FC Energie Cottbus traf Kapitän Benjamin Lauth (35. und 90. Min.) mit einem Doppelpack zum 2:0-Heimsieg. Für die Lausitzer war es die insgesamt einhundertste Zweitliga-Niederlage ihrer Klubgeschichte.

Die Giesinger verdarben damit Rudi Bommer seinen Einstand bei den Cottbussern, die den Ex-Löwen-Coach erst zur Winterpause aus Burghausen geholt hatten. In der mit minus 13 Grad bitterkalten Arena in Fröttmaning bewahrte sich die Mannschaft des TSV 1860 die Möglichkeit, noch einmal näher an die vorderen Plätze heranzurücken. Cottbus verpasste es dagegen, sich für die 0:5-Niederlage aus dem Hinspiel zu revanchieren. Der Tabellenelfte blieb über weite Strecken chancenlos.

Vor offiziell verkündeten 14.600 Zuschauern – tatsächlich anwesend dürfte etwa die Hälfte gewesen sein – zeigte der TSV 1860 München eine starke Leistung. Zwar waren die Gäste bemüht, die Partie offen zu halten, bewiesen auch eine kämpferische Einstellung und ein gefälliges Mittelfeldspiel, jedoch mangelte es ihnen an Entschlossenheit und Glück vor dem Tor. Die Löwen zeigten sich in ihren Offensivaktionen brandgefährlich. In der zehnten Minute sauste Kevin Volland nach einem Pass von Stefan Aigner alleine auf Cottbus-Torhüter Thorsten Kirschbaum zu, setzte den Ball aber von der Strafraumgrenze aus knapp neben den Pfosten. Verteidiger Stefan Buck mit einem Kopfball und Daniel Bierofka mit einem Fernschuss sorgten weiter für Torgefahr, ehe sie von einem Ballverlust von Marc-Andre Kruska profitierten: Der stark spielende Bierofka flankte mit Gefühl von der rechten Außenlinie aus vor das Tor, wo Benjamin Lauth mit einem sehenswerten Kopfballheber über Kirschbaum hinweg zum 1:0 traf (35. Min.). Nur eine Minute später hatte der Löwen-Kapitän sogar das 2:0 auf dem Fuß – eine scharfe Hereingabe von Kevin Volland auf den zweiten Pfosten setzte Lauth nur um Haaresbreite daneben. Pech hatten die Gäste, als Daniel Adlung in der 42. Minute aus 10 Metern Entfernung nur an den Außenpfosten zielte – die beste Gelegenheit für Cottbus. Kurz zuvor hatte Christian Müller nach einem unglücklichen Zusammenstoß den Platz verlassen müssen. Der Cottbusser Mittelfeldspieler wurde nach Klubangaben mit einem Trauma der Halswirbelsäule zu Untersuchungen in eine Münchner Klinik gebracht.

Nach dem Pausentee waren es erneut die Weiß-Blauen, die besser starteten. Kevin Volland scheiterte mit dem Versuch einer Hereingabe auf den freistehenden Stefan Aigner am Gäste-Torhüter (49. Min.). Auch die 67. Minute wird dem agilen Löwen-Jungstürmer wohl noch eine Weile im Gedächtnis bleiben: Stefan Aigner hatte sich über rechts durchgesetzt, im Strafraum den Torhüter bereits hinter sich gelassen und auf den besser postierten Volland gepasst, der den Ball aber freistehend aus drei Metern Entfernung an den linken Pfosten setzte. Sein Sturmpartner Benjamin Lauth kommentierte die Szene nach dem Spiel: „Ich habe selten erlebt, dass so ein Ding nicht reingeht.“ Zwanzig Minuten vor Schluss kam Neuzugang Maximilian Nicu zu seinem Debüt im Löwen-Dress. Der Ex-Freiburger scheiterte mit einem Kopfball nur knapp (72. Min.), und die Sechzger verpassten weiter Torgelegenheiten im Minutentakt. Djordje Rakic passte zehn Minuten vor Schluss von der rechten Strafraumkante aus geschickt auf Kevin Volland, der jedoch, statt selbst den Torabschluss zu suchen, lieber noch einmal querlegen wollte und dabei den Ball in die Beine der Cottbuser Abwehr spielte. Eine Minute später donnerte Volland ein Zuspiel aus 15 Metern knapp über die Torlatte. Der fahrlässige Umgang der Weiß-Blauen mit ihren hochkarätigen Torchancen hätte sich am Ende beinahe gerächt. Nach einem Eckball für Cottbus kam der holländische Mittelfeldspieler Jules Reimerink aus neun Metern zum Schuss, doch Gabor Kiraly im Tor der Löwen konnte das Leder festhalten (86. Min.). Die Entscheidung fiel in der Schlussminute. Maximilian Nicu hatte sich auf der linken Seite durchgedribbelt und auf Rakic abgelegt. Den Torschuss des Serben konnte die Abwehr der Cottbusser noch auf der Linie blocken, gegen den Nachschuss durch Benjamin Lauth war sie jedoch machtlos (90. Min.).

Die Fans des TSV 1860 feierten den elften Saisonsieg ihre Mannschaft. Während des Spiels hatten sie auf einer Reihe von Spruchbändern Grüße an die Investorenvertreter geschickt, darunter die Botschaft: „Hättet ihr jemals für Sechzig gelebt, wüsstet ihr, dass der Kampf um Identität über jedem Superstar steht.“ Löwen-Präsident Dieter Schneider soll den Investor Hasan Ismaik im Laufe der Woche zu vertrauensbildenden Gesprächen in München erwarten. Kommenden Freitag (18 Uhr) ist der TSV 1860 München beim FC Erzgebirge Aue zu Gast.

Artikel vom 07.02.2012
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