Ausstellung in der Bayerischen Staatsbibliothek

Zentrum · Vom ABC bis zur Apokalypse

Zentrum · Von Freitag, 17. Februar, bis Sonntag, 6. Mai, öffnet die Bayerische Staatsbibliothek einmal mehr ihre Tresore und gewährt interessante Einblicke in ihren reichhaltigen Bestand.

In der Schatzkammer der Bibliothek wird die Ausstellung »Vom ABC bis zur Apokalypse – Leben, Glauben und Sterben in spätmittelalterlichen Blockbüchern« präsentiert.

Blockbücher: besonders wertvoll

Anlass ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt zur Erschließung und Digitalisierung aller in bayerischen Sammlungen vorhandenen Blockbücher. Blockbücher, das heißt von Holztafeln gedruckte Bücher des 15. Jahrhunderts, gehören zum seltensten und damit wertvollsten Sammlungsgut von Bibliotheken. Weltweit haben sich insgesamt etwa 600 Exemplare erhalten, davon sind allein im Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek 49 Blockbücher und in anderen bayerischen Sammlungen weitere 40 Exemplare vorhanden. Viele Blockbücher sind jedoch sehr fragil und können nur in Ausnahmefällen in Ausstellungen gezeigt oder von wissenschaftlichen Nutzern eingesehen werden. Bei dem DFG-Projekt wurden daher in den vergangenen beiden Jahren hochauflösende Farbdigitalisate aller bayerischen Exemplare erstellt und kostenfrei auf der Homepage der Bayerischen Landesbibliothek Online (BLO) im Internet zugänglich gemacht. Auf diese Weise wurde das umfassendste elektronische Angebot zu Blockbüchern weltweit geschaffen.

Blockbücher dienten vor allem zur Verbreitung von Werken, bei denen Bild und Text eine enge, nahezu untrennbare Verbindung eingingen. Die meisten dieser xylographischen Drucke, darunter so bekannte Werke wie die »Armenbibel« und der »Totentanz«, vermittelten dem Betrachter grundlegendes religiöses Wissen oder unterwiesen ihn in der christlichen Lebensführung. Manche Blockbücher behandeln aber auch weltlichere Themen. Sie dienten praktischen Zwecken im Alltagsleben und ermöglichten breiteren Kreisen einen Zugang zu Informationen und Wissen. Die Texte sind daher auf Deutsch verfasst. Für Pilger wurden Reiseführer zu beliebten Zielen wie der heiligen Stadt Rom angeboten; an einen breiten Leserkreis richteten sich Kalender und eine Handlesekunst, die wohl im Umkreis des Münchner Herzogshofs entstand. In der Ausstellung sind 15 Blockbücher zu unterschiedlichen Themen zu sehen. Um die Vielfalt der Medientypen in dieser Umbruchphase des späten 15. Jahrhunderts zu veranschaulichen, zeigt die Ausstellung auch Handschriften und typographische Drucke der jeweiligen Werke.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, öffentliche, kostenlose Führungen gibt es jeden Donnerstag (außer 5. April) um 17 Uhr sowie zu folgenden Terminen: 11. März, 31. März, 22. April jeweils um 14 Uhr. Für Einzelpersonen und kleinere Gruppen steht auch ein kostenloser Audioguide in deutscher Sprache zur Verfügung. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 19 Uhr und Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Am 21. Februar (Faschingsdienstag), von 6. bis 9. April (Ostern) und am 1. Mai (Maifeiertag) ist geschlossen.

Artikel vom 11.02.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...