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Trachtenverein will endlich eigenes Haus
Wartenberg · Heimat gesucht
Steht vor einem äußerst schweren Gang zum Bürgermeister: Trachtler-Chef Josef Korber. Foto: sy
Wartenberg · Für Wartenbergs Bürgermeister Manfred Ranft hat sich in diesen Tagen eine große Hoffnung zerschlagen: Es kommt nicht zu einer Nutzung des Wittelsbacher Jagdhauses durch den Volkstrachtenverein Wartenberg.
Eine solche Nutzung hätte es der Marktgemeinde gestattet, in einer Sanierung einzusteigen und dafür auch erhebliche Zuschüsse zu erreichen. Das Haus ist ein Politikum ersten Ranges in der Gemeinde, und auch das hat die erregte Debatte in einer eigens für diese Frage einberufenen Mitgliederversammlung des Traditionsvereins mitbestimmt. Dieser Verein braucht nach Überzeugung für immer mehr Mitglieder eine Heimat, ein eigenes Haus, wie es der Markt Wartenberg auch für die Sportler ermöglicht habe. Genau das nahmen die Trachtler nämlich ganz offen zum Maßstab, reklamierten, sie könnten nicht länger als „Stiefkind“ behandelt werden.
In dieser Situation kam das Angebot des Bürgermeisters Manfred Ranft (Freie Wähler), der jetzt natürlich eine starke Stellung hat. Er hat ja schließlich ein Angebot gemacht, das annehmbar war. Auch die finanzielle Seite für den Verein stellte sich zunächst ganz klar dar: 130.000 Euro Investitionen in das Wittelsbacher Jagdhaus oder 630.000 Euro Kosten für einen Neubau, letzterer ohne Grundstück. Genau das wollen die Trachtler jetzt von der Gemeinde, die in eine schwierige Lage kommt: Dort ist ein ungenutztes gemeindeeigenes Gebäude, aber das wollen die Trachtler nicht. Die Abstimmung war derart eindeutig, dass für den Vorsitzenden Josef Korber nur der schwere Gang zum Bürgermeister bleibt. Den kündigte er dann auch an.
Einige Plätze haben die Trachtler sich schon ausgeguckt, aber das ideale Gelände ist noch nicht dabei. Genau so offen ist die Finanzierung eines Neubaus. Hierfür hat noch keiner im Verein auch nur eine Idee. Immerhin wurden die Mitgliedsbeiträge kräftig angehoben, und zwar auf ein Maß, das bei Verband und öffentlichen Zuschussgebern den Verein in den Bereich rückt, bei dem es überhaupt Zuschüsse gibt. Das war nämlich auch noch so ein Problem: Ist der Mitgliedsbeitrag zu niedrig, gehen die Zuschussgeber davon aus, dass es der Verein nicht nötig hat. sy
Artikel vom 01.02.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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