Ein Parkplatz weniger für die Sicherheit an der Jahn-Ausfahrt

Bogenhausen · Bessere Sicht

Ulrich Antony (links) und Peter Demuth von der Turnerschaft Jahn an der Ausfahrt des Vereinsparkplatzes auf die Weltenburger Straße, die auch durch eine Markierung auf dem Fahrbahnrand entschärft werden soll.	Foto: ikb

Ulrich Antony (links) und Peter Demuth von der Turnerschaft Jahn an der Ausfahrt des Vereinsparkplatzes auf die Weltenburger Straße, die auch durch eine Markierung auf dem Fahrbahnrand entschärft werden soll. Foto: ikb

Bogenhausen · Die »höllisch gefährliche Ausfahrt«, so Sportreferent Ulrich Antony, aus dem Parkplatzgelände der Turnerschaft (TS) Jahn auf die Weltenburger Straße, wird wohl bald übersichtlicher und sicherer.

Am Fahrbahnrand soll ein Parkplatz geopfert, der Boden mit einer Zickzack-Linie markiert und gesperrt werden, so dass Ausfahrende eine bessere Sicht auf die Straße haben und folglich besser in den fließenden Verkehr einfädeln können. Zusätzlicher Effekt: Bremsmanöver auf der stark frequentierten Strecke werden zumindest reduziert. Den Antony-Hinweis samt Antrag verabschiedete der Bezirkausschuss (BA) mit 17 gegen 16 Stimmen von CSU und Grünen. Die Entscheidung liegt nun beim Kreisverwaltungsrefarat (KVR).

»Warum soll man hier eine Sichtzone einbauen?« Mit dieser Frage löste Grünen-Fraktionssprecher Holger Machatschek heftige Diskussionen im Plenum aus. Offenbar schätzt Machatschek die Situation vor Ort anders ein. Auch der Christsoziale Peter Reinhardt verweigerte vehement für seine Fraktion die Zustimmung, »weil es in München an ganz vielen Stellen so problematisch ist und auch keine Maßnahmen ergriffen würden. Und weil laut Polizei hier an der Weltenburger Straße kein Unfallschwerpunkt besteht«.

In der Tat, ein Unfallschwerpunkt bestehe nicht, aber ein »erhöhtes Unfallrisiko«, so Polizeihauptkommissar Karl Schneid, der Verkehrsfachmann der Inspektion Bogenhausen. »Ein Halteverbot lehnt das KVR sicherlich ab, weil es dann an vielen anderen Stellen in der Stadt auch gemacht werden müsste«, mutmaßte Schneid und plädierte für eine Lösung ohne Schilder, für eine Grenzmarkierung, also die weiße Zickzack-Linie.

Die TS Jahn würde sich auch finanziell beteiligen

»Ein Parkplatz weniger, mehr Sicherheit – diese Lösung ist doch pragmatisch und sinnvoll«, meinte Andreas Nagel von David gegen Goliath (DacG). Sportexperte Hans Eiberle von den Sozialdemokraten forderte alle BA-Mitglieder auf, »dem Antrag dringend zuzustimmen, weil es immer wieder zu riskanten Bremsmanövern auf der Weltenburger Straße kommt, wenn Autofahrer aus dem Parkplatz einbiegen wollen«.

Bei der Abstimmung im Gremium gab es dann ein Bremsmanöver der anderen Art in der CSU-Fraktion: Dorothea Grichtmaier wollte zustimmen, wurde dabei aber von ihrem Parteikollegen Adalbert Knott »blockiert«. Es reichte dennoch: mit einer Stimme mehr plädierten die Kommunalpolitiker für den Antrag des Vertreters der TS Jahn.

Inzwischen hatte BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser dem Antragsteller Antony mitgeteilt, der BA werde die aus Sicht der Polizei vorgeschlagene kostengünstige Lösung einer Markierung fordern, um das erhöhte Unfallrisiko zu verringern. Das Kreisverwaltungsreferat werde in dem Bescheid um Prüfung und Anordnung zur Umsetzung gebeten.

Und die Aufwendungen für die Maßnahme? Ulrich Antony betonte, dass die Stadt aus seiner Sicht die Verkehrssicherungspflicht und deshalb auch die Kosten zur Erfüllung zu tragen habe. Aber am Geld solle es nicht scheitern: »Für den Fall, dass es gewünscht wird, hat sich der Verein bereit erklärt, eine einmalige Beteiligung von 200 Euro für die Umsetzung der Markierung zu leisten.« ikb

Artikel vom 24.01.2012
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