Kammersänger Bernd Weikl war Schirmherr beim Konzert des Max-Josef-Stift

»Es war einfach wunderbar«

Bogenhausen · Am Sonntag, den 29.04.2001, war der Gartensaal des Prinzregententheaters bis auf den letzten Platz voll besetzt.

Weit über 300 Zuhörerinnen und Zuhörer darunter viele Schülerinnen des Max-Josef-Stifts, Eltern und Freunde der Schule warteten gespannt, was sich hinter den „Gedanken über Musik – in Klang und Wort“ verbarg. Der Kammersänger Bernd Weikl ließ es sich nicht nehmen, trotz eines übervollen Terminkalenders und den damit verbundenen künstlerischen Verpflichtungen für drei Stunden von Wien nach München anzureisen.

Seine Botschaft, umgeben von hervorragenden künstlerischen Darbietungen von Schülerinnen des Gymnasiums Max-Josef-Stift im Alter zwischen 10 und 18 Jahren, war klar und eindeutig: Hände weg von allen Kürzungsgedanken des Musikunterrichts und der Möglichkeiten des Musizierens, des Instrumentalspiels und des Singens. Die Kinder brauchen das Singen, das Musizieren, die praktische Ausübung und den praktischen Umgang mit Musik auch dafür, um ihrer individuellen Emotionalität Ausdruck geben zu können.

Dem technischen globalen Fortschritt darf nicht die emotionale, individuelle, künstlerische und kreative Verarmung und Verkarstung gegenüberstehen. In wenigen, aber eindrucksvollen Worten, nicht nur Lippenbekenntnis, wurde allen Anwesenden die Notwendigkeit des Umgangs mit Musik klar gemacht. Der Umgang mit Musik wurde – sozusagen in perfekter praktischer Ausführung, dem anwesenden Publikum in eindrucksvoller Weise vermittelt.

Das Programm reichte von er Rhapsodie in Blue von George Gerswin bis hin zu Astor Piazolla, sozusagen dem spätklassischen Tangokönig. Nicht verkünstelte und verkrampfte Interpretationen waren Kennzeichen dieser spätnachmittäglichen Matinée, sondern die ehrliche Sprache der Musik die ehrliche Sprache des Werkes, wiedergegeben von jugendlichen Künstlern. Künsterlinnen, deren hauptsächliches Betätigungsfeld das Gymnasium und die gymnasiale Bildung mit dem Ziel des Erreichens und guten Bestehens des Abiturs ist.

Diese Mädchen verzauberten mit ihrem Klavierspiel, mit ihrem Gesang, mit ihrem Querflöten-, Klarinetten- oder Geigenspiel das Publikum und auch viele unter dem Publikum sich befindenden Ehrengäste. Keine geringere als Frau Gustava Everding fand höchst lobende und bestärkende Worte für die Schülerinnen des Gymnasiums Max-Josef-Stift. Vor diesem Hintergrund fiel es dem Schulleiter Werner geschaut auch nicht schwer, der Öffentlichkeit das neue musik-pädagogische Konzept „Spielräume“ kurz vorzustellen.

Es war schon immer eines von vielen Merkmalen des Gymnasiums Max-Josef-Stift, Räume und Freiräume zur kreativen Entfaltung für die Schülerinnen zu schaffen und zu pflegen. Viele Fachschaften wie Sport, Deutsch, Kunst und Musikerziehung haben in den letzten Jahren in vielen herausragenden Einzelveranstaltungen das positive Ergebnis dieser kreativen Freiräume, die von den Schülerinnen ausgefüllt werden, unter Beweis gestellt.

In Zukunft soll verstärkt eine Bündelung dieser Freiräume in größere Gesamtkonzepte münden, wobei jede Schülerin sich aktiv in einer ihr gelegenen Art und Weise einbringen kann. In diesem Zusammenhang darf hier und heute schon erwähnt werden, dass im Rahmen des Konzepts „Spielräume“ derzeit an einer Kinderoper-Produktion gearbeitet wird.

Abschließend sei nochmal allen Schülerinnen von der 5. Klasse bis zur Kollegstufe nicht nur für diesen wunderbaren Nachmittag gedankt, sondern auch eine sehr große Anerkennung für die herausragenden künstlerischen Leistungen ausgesprochen. Auch Dr. Reinhard Ebert, der der Redaktion seit vielen Jahren durch viele ausgezeichnete künstlerische Veranstaltungen mit seinen Schülerinnen bekannt ist, zeigte auch durch diese Arbeit, die großen Chancen und Möglichkeiten, die der Musikunterricht am Gymnasium bieten kann, auf.

Die Redaktion des Bogenhauser Anzeigers möchte in großer Anerkennung der vielen herausragenden künstlerischen Events des Gymnasiums Max-Josef-Stift einen großen Spendenaufruf starten: Unterstützen Sie das Engagement dieser Schule. Wenn Sie über ein gutes Klavier oder vielleicht sogar über einen guten Flügel verfügen, der nicht mehr genutzt wird, spenden Sie diesen dem Gymnasium Max-Josef-Stift, um auch für die Zukunft trotz immer größerer einschneidender finanzieller Maßnahmen von verschiedenen Behörden den künstlerischen und kreativen Werdegang der Schülerinnen, die die Zukunft sind, sicher zu stellen. Es würde uns sehr freuen, in einer der nächsten Ausgaben eine große Spenderliste veröffentlichen zu können. N. F.

Artikel vom 16.05.2001
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