So seh ich das! Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Michaela Schmid zum Thema

München · Thema: „Asphaltsurfen“

München · Die Stadt, in der man lebt, neu für sich zu entdecken, der trotz Bergen und Seen vor der Haustüre gerade in einer verdichteten Millionenstadt wie München arg reglementierte Lebensraum, der einen umgibt – dahinter steckt für mich die tiefere Bedeutung von Sportarten wie dem Freestyle-Skateboardfahren.

Beim Skateboarden wurde in den 60er-Jahren das Prinzip des Wellenreitens auf die Straße übertragen, das „Asphaltsurfen“ war geboren. Ein schöner Kontrast, wenn auf den Stufen vor der feinen Münchner Oper junge Skater ihre Skills vorführen. Man muss aber nicht tollkühn über die urbanen Pisten brettern oder sich neue Wege über Hindernisse erschließen wie bei „Le Parkour“ oder „Freerunning“. Es geht darum, sich persönliche Freiräume zu schaffen, kleine Momente des Glücks und der positiven Überraschung, natürlich alles im Rahmen des Gesetzes. Etwa die wilden Gärtner, die auf Grünstreifen oder Verkehrsinseln für blühende Momente der Freude sorgen. Oder das Smiley-Gesicht an einer Ampel vor meiner Haustür, das bei Gelblicht sicher nicht nur mir, sondern auch anderen genervten Autofahrern bis vor kurzem ein Lächeln aufs Gesicht zauberte (mittlerweile entfernt). Oder einfach das Flanieren durch Münchner Stadtviertel, am besten sein eigenes, und dabei witzige Details an Fassaden oder ein neues Lokal entdecken. Auch in Ihrer Nachbarschaft gibt es noch Geheimnisse! Gehen Sie mal Asphaltsurfen! So seh ich das.

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Artikel vom 05.01.2012
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