Schüler trainieren mit ehemaligen Profisportlern

Hallbergmoos · Konzept Coachingzone

Coaching beim SV Zukunft mit dem Weltklasse-Teakwondo-Athlet Robert Beckenbauer. Foto: SV Zukunft

Coaching beim SV Zukunft mit dem Weltklasse-Teakwondo-Athlet Robert Beckenbauer. Foto: SV Zukunft

Hallbergmoos · Die Grundidee des Projekts „Sportverein Zukunft - Coachingzone“ ist die Vermittlung von Werten und Schlüsselqualifikationen, aber auch die Verbesserung der Selbsteinschätzung und des Selbstbewusstseins über das Hilfsmittel Profisport. Junge Menschen – konkret Schüler der achten Klassen der Mittelschule Hallbergmoos – trainieren in der „Coachingzone“ unter Anleitung von aktiven und ehemaligen Profi-Sportlern, Beratern sowie Pädagogen ihre Wahrnehmung und Kommunikation.

Die Gemeinde gab nun grünes Licht für ein Drittel der Kosten in Höhe von rund 4.000 Euro, für ein zweites Drittel übernimmt sie die Ausfallbürgschaft, falls keine weiteren Sponsoren gefunden werden.

Kommunikation deutlich verbessern

„Die Idee war wie so oft ein Zufall, die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur in Freising fragte mich nämlich, warum es so spezielle Trainings über das persönliche Verhalten und Auftreten eigentlich nur für Menschen im Berufsleben gibt und nicht für Schüler. Daraus entwickelten wir unser Konzept, das mittlerweile an zahlreichen Schulen in Moosburg, Wartenberg oder Erding erfolgreich realisiert wurde, demnächst starten wir in Landshut und sogar in Wolfsburg“, berichtet die Leiterin des SV Zukunft, Birgit Mooser Niefanger. Das Konzept Coachingzone wurde mit guten Ergebnissen auch etwa an der Hauptschule Weinbergerstraße in Neumarkt/Oberpfalz getestet. Die dortige Schulleiterin Petra Zeitler sagte danach: „Für unsere Schüler war das eine geniale Sache!“ Eine Jury des ‚Bildungspakets Bayern‘ nannte die Maßnahme „ein besonderes Highlight, mit Hilfe von externen Coaches werden die Schüler gefördert, um ihr Kommunikations- und Interaktionsverhalten zu verbessern - mit beeindruckenden Ergebnissen.“

Eigeninitiative der Schüler stärken

Nach Aussage von Mooser Niefanger begegnet die Coachingzone den Aussagen von Lehrern und Sozialarbeitern an den Schulen, nach denen eine langfristige Betreuung von bestimmten Schülern nicht nur sehr wünschenswert, sondern auch erforderlich sei. „In der Coachingzone wird bei den Jugendlichen ihre Eigeninitiative gestärkt, mit ihnen Perspektivenfindung betrieben und Vertrauen aufgebaut“, so Mooser Niefanger.

Nur noch geringe Finanzierungslücke

Bereits im vergangenen Schuljahr lief das Projekt für Neuntklässler an der Hauptschule Hallbergmoos, nun ist die Klassenleiterin Martina Beyer an die beiden Gemeinderäte Martina Wilkowski (FW) und Robert Wäger (Grüne) herangetreten mit der Bitte um finanzielle Unterstützung, wenn es in diesem Jahr bei den Achtklässlern durchgeführt werden soll. Die Gesamtsumme des Projekts beläuft sich auf rund 12.000 Euro für die Dozenten, davon trägt ein Drittel die Arbeitsagentur Freising/Erding. „Bei der Abschlussfeier der letzten 9. Klasse wurden die Trainer und die anwesenden Vertreter des SV Zukunft mit ganz großem Applaus von den Schülern bedacht. Ich hatte mich dann mit einem Schüler besprochen und er erzählte mir, wie toll das Ganze gewesen sei. Ihnen hätte das Training in Bezug auf persönliche Organisation und Verhalten bei Vorstellungen unheimlich etwas gebracht. Um daher trotz der Finanzierungslücke einen Start des sehr sinnvollen Projekts zu ermöglichen, sollte die Gemeinde hier finanziell einspringen“, erläutert Wäger. Die tut das auch und zahlt direkt 4.000 Euro und steht noch einmal für die gleiche Summe gerade, falls kein weiterer Sponsor gefunden wird, um den sich Elternbeirat, Referenten und Organisatoren des Projekts bemühen wollen.

Vertrauen schaffen und Druck aushalten

Die Themen der Workshops von Januar bis Juli 2012 sind vielfältig und reichen von „Mein Auftreten. Wie schaffe ich es, alleine durch mein Auftreten zu überzeugen?“ über „Vertrauen trainieren. Vieles lässt sich nur schwer im Alleingang erlernen – wie finde ich Menschen, denen ich vertrauen kann?“, „Meine Botschaft. Was kann ich über mich sagen, wie komme ich mit meinen Worten beim Gegenüber an?“, bis hin zu „Druck aushalten. Was mache ich, wenn es mal richtig eng wird?“ Als mögliche Coaches stehen neben Pädagogen und Kommunikationstrainern namhafte Profi-Sportler bereit: Verena Bentele (12-fache blinde Paralympics-Gewinnerin im Biathlon); Carlos Carrasaquilla (Ballett-Tänzer und Choreograph); Rick Goldmann (126-facher deutscher Eishockey-Nationalspieler); Robert Pell (Eishockey-Profi und –Trainer) oder Marko Rajkovic (mehrfacher Weltmeister im Kickboxen, Personal Trainer). Der Start des Projekts wird direkt nach den Weihnachtsferien sein. bb

Artikel vom 11.01.2012
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