Beim 3:0 in Bühl musste Trainer Mihai Paduretu dennoch seinem Zorn Luft machen

Generali Haching steht wieder im Pokalfinale

Wie schon im Bundesligaspiel am 4. Dezember deklassierten die Hachinger den TV Bühl im Pokal-Halbfinale deutlich mit 3:0 Sätzen.	 Foto:Verein

Wie schon im Bundesligaspiel am 4. Dezember deklassierten die Hachinger den TV Bühl im Pokal-Halbfinale deutlich mit 3:0 Sätzen. Foto:Verein

Unterhaching · Die Teilnehmer des DVV-Pokalfinales am 4. März 2012 im Gerry Weber Stadion im ostwestfälischen Halle stehen fest: Generali Haching hat die Auswärtsaufgabe im Halbfinale beim TV Bühl mit einem 3:0 (25:16, 25:23, 25:23) mehr als eindrucksvoll gelöst.

Der Titelverteidiger hat damit gute Chancen, zum vierten Mal hintereinander den Pokal in Empfang nehmen zu können. Die Bayern reisen als Pokalsieger der letzten drei Jahre nach Ostwestfalen. Dort treffen sie auf den Rekordpokalsieger und Dauerrivalen VfB Friedrichshafen, der sich am Dienstagabend mit einem klaren 3:0-Erfolg gegen den SC Moers durchsetzte.

Haching steht also zum vierten Mal in Folge im DVV-Pokalfinale. Noch länger ist die Serie des Hachinger Mittelblockers Max Günthör. Der Nationalspieler wird als »König von Halle« gefeiert, weil er seit 2006 alle Pokalendspiele im Gerry Weber Stadion bestritten hat. Zwei mit Friedrichshafen, eins mit Düren im Jahr 2008, drei mit Haching und nun hat er am 4. März wieder die Chance auf eine Teilnahme. Sein Teamkollege Christian Dünnes drückte aus, was fürs ganze Team von Generali Haching gilt: »Wir wollten uns für die Entbehrungen der Weihnachtstage das größte Geschenk überhaupt machen: den Einzug ins Finale. Das ist nun geschafft.«

Libero Sebastian Prüsener hat noch eine Rechnung mit dem Pokalwettbewerb offen, denn seine persönliche Bilanz ist für ihn unbefriedigend: »Der Pokal ist schon fast ein Trauma für mich. Von 2000 bis 2005 schied ich mit Haching und Berlin durchgehend gegen den VfB Friedrichshafen aus. Das war schon frustrierend. Nun hoffe ich auf ein gutes Ende.« Für viele Hachinger ist das Pokalfinale mittlerweile fast Routine, aber deswegen nicht weniger attraktiv. Mihai Paduretu spielt mit »seinem« Verein im März 2012 das fünfte Finale, drei gewann er bislang. Denis Kaliberda, Roy Friedrich und Huib den Boer spielen nach zwei Pokalsiegen jeweils ihr drittes Finale, Robert Hupka und Branislav Skladany ihr zweites. Tom Strohbach, Simon Hirsch, Fredy Cedeno, Alex Shafranovich und Thiago Carvalho dürfen sich auf ihre Premiere in Halle freuen.

Rein sportlich erwies sich das Halbfinale im badischen Bühl als überraschend geringe Hürde. Haching zeigte in der proppenvollen Schwarzwaldhalle von Beginn an, wer Favorit in der Partie war. Unter der großartigen Unterstützung von 30 mitgereisten Schlachtenbummlern war Satz eins eine klare Angelegenheit. Auch im zweiten Durchgang kam nie das Gefühl auf, dass etwas schiefgehen könnte. Bühl versuchte zwar alles, den Satz für sich zu entscheiden, konnte ihn letztlich auch enger gestalten; unterm Strich stand aber ein klarer Satzgewinn für die Gäste.

Richtig emotional wurde dann der Schlusssatz. Beim Stand von 18:18 und einem Kopf-an-Kopf-Rennen brachten zwei umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichter die Gastgeber in Führung. Mihai Paduretu war auch eine halbe Stunde nach Spielende in Fahrt: »So etwas darf in einem Halbfinale nicht passieren. Bei der Fehlentscheidung gegen Dünnes war der Ball mindestens einen Meter im Aus, und das Ass von Robert Hupka wurde uns auch verweigert. Solche Entscheidungen sind eine Frechheit«, echauffierte sich der Coach. Trotzdem behielten seine Spieler einen ruhigen Kopf und brachten den Satz letztlich souverän nach Hause.

Als noch größeren Eklat empfand es Mihai Paduretu, dass ihm der Bühler Manager nach der Partie sagte, Haching müsse sich beim Schiedsgericht bedanken, dass man gewonnen habe. »So eine unfaire Geste der Verantwortlichen des Gastgebers habe ich in den vielen Jahren als Trainer noch selten erlebt.« Als Konsequenz blieb der Hachinger Trainerstab der Pressekonferenz nach der Partie demonstrativ fern. »Unterm Strich haben wir unser Minimalziel in diesem Wettbewerb erreicht. Wir wollten ins Finale – dort sind wir nun. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir haben acht Spiele binnen eines Monats gewonnen – nun folgt am 30. Dezember noch das neunte gegen die Netzhoppers.«

Artikel vom 29.12.2011
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