Sauerlach sucht nach Standorten

Sauerlach · Windkraftpläne

Sauerlach · Schneller als erwartet, entwickeln sich die Pläne zur Ansiedlung von Windkraftanlagen in Bayern. Viele Gemeinden im Münchner Umland befassen sich deshalb in den letzten Monaten verstärkt mit der in Süddeutschland bisher seltenen Technologie.

Auch in Sauerlach steht das Thema immer mal wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Denn nach der Privilegierung von Windkraftanlagen per Bundesgesetz und durch ein neues Regelwerk für die Genehmigungsverfahren ist die Errichtung von Windrädern grundsätzlich stark vereinfacht worden. So haben sich zum Beispiel die ohne Lärmschutzgutachten möglichen Abstände zur Wohnbebauung verringert, auch bei Belangen des Natur- und Artenschutzes wurden die ehemals strengen Richtlinien stark gelockert. Bis November hat der ehemalige Umweltminister Markus Söder den Gemeinden Zeit gegeben eine Positiv-Liste für Windkraftstandorte vorzulegen. Und so geht es in Sauerlach vorerst noch nicht um die Sinnhaftigkeit der Anlagen oder um die angestrebten Betreiberformen, sondern um mögliche Standorte für die Windräder. Durch eine Änderung des Flächennutzungsplanes soll der Bau der Windräder auf bestimmte ausgewiesene »Konzentrationsflächen« beschränkt werden, so der Vorschlag der Verwaltung. Möglich wird dies auf Grund jüngster Änderungen im Baugesetzbuch, denen zufolge die Gemeinden nun Konzentrationsflächen für den Klimaschutz wie zum Beispiel für Anlagen zur Energieerzeugung im Flächennutzungsplan ausweisen können.

Auch Sauerlach will sich diese Regelungsmöglichkeit nicht nehmen lassen, denn die flächengroße Gemeinde hat zwar viele mögliche Standorte, doch nicht alle seien für die Ansiedlung von Windkraftanlagen gleich gut geeignet, erklärte Bürgermeisterin Barbara Bogner bei einer Sitzung. So seien zum Beispiel große Teile der Gemeinde als Wasserschutzgebiete ausgewiesen und somit für den Bau von Windrädern tabu. Auch müsse auf einen ausreichenden Abstand von der Wohnbebauung geachtet werden. Für »mindestens 1000 Meter«, plädierte dabei die Bürgermeisterin. Am Liebsten sähe sie in jedem Fall »große interkommunale Lösungen in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden«. Unter der Voraussetzung, dass es sich bei der Ausweisung der Konzentrationsflächen nicht um eine Einführung von »Verhinderungsflächen« handle - wie es Grünen-Fraktionsmitglied Wolfgang Büsch formulierte - zeigte sich der Gemeinderat mehrheitlich einverstanden mit den Vorschlägen der Verwaltung und votierte sowohl für die Maßnahmen zur Änderung des Flächennutzungsplanes als auch für die Beauftragung eines Standortgutachtens. Pietsch

Artikel vom 23.12.2011
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