Wolfgang Kürbi ist der Moosacher Weihnachtsengel 2011

Moosach · Wirken im Hintergrund

Wolfgang Kürbi ist der Moosacher Weihnachtsengel 2011. Denn er ist unermüdlich im Dienste der Senioren tätig ist – ehrenamtlich. Foto: ws

Moosach · Ein moderner Engel ist Ingenieur, Maschinenbauingenieur. Vor ein paar Jahren ging Wolfgang Kürbi in Frührente, seitdem »spende ich meine Freizeit für soziale Zwecke, für die Heilig-Geist-Kirche und für die Diakonie.«

Der Moosacher hilft alten Leuten, hängt mal schnell ein Bild auf oder eine Lampe, repariert das Türschloss, wenn es klemmt. Er macht Fahrdienste, damit die alten Leute raus kommen aus der Einsamkeit in ihrer Wohnung, holt und bringt sie mit seinem Auto zur »Lebensfreude« und zum »Magdalenenclub«, den beiden Seniorenclubs der Diakonie München-Moosach. Auch für die Nachbarschaftshilfe »Nachbarn in Moosach« erledigt Kürbi Hilfsdienste für sozial schwache Senioren. Wenn’s sein muss, schmückt er schon mal den Weihnachtsbaum. Eben hat er eine 92-Jährige mit seinem Auto zum Elektromarkt gefahren, mit ihr dort einen Eisschrank gekauft und ihn dann in die Wohnung der betagten Dame transportiert, die ganz allein lebt. Alles macht Kürbi ehrenamtlich. »Ich will keinen Cent dafür haben.

Als Ehrenamtlicher ist man froh, wenn man ein Dankeschön erfährt. Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.« Dass der 65-Jährige nun von der Redaktion des Moosacher Anzeigers als »Weihnachtsengel 2011« ausgewählt wurde, das hat den Mann überrascht. Denn am liebsten wirke er im Hintergrund. »Ich bin froh und stolz, dass ich von anderer Seite beglückwünscht werde für meine ehrenamtliche Tätigkeit.« Umso mehr freut er sich über den Engel von Pflanzen Kölle und über den Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro vom Olympia-Einkaufszentrum.

Christoph Duschl, Geschäftsführer der Diakonie München-Moosach, ist voll des Lobes für Wolfgang Kürbi. »Was ich wertschätze ist, dass er die Senioren ehrlich, aufrichtig und wirklich von Herzen betreut.« Zum Seniorenclub »Lebensfreude« der Heilig-Geist-Kirchengemeinde an der Hugo-Troendle-Straße kommen zum Beispiel jeden Montag um die 40 Leute, darunter viele Frauen. Sie sind zwischen 70 und 95 Jahre alt. Gehbehinderte holt der Moosacher zuhause mit dem Auto ab und fährt sie nach dem Seniorentreff wieder nach Hause. Bei dem gemütlichen Beisammensein im Gemeindesaal bringt Kürbi den weniger mobilen Besuchern Kaffee und Kuchen an den Tisch. Außerdem organisiert der Moosacher ein Programm für die monatlichen Ausflüge und Busfahrten. Da können die alten Leute was erleben und was besichtigen, können bummeln, flanieren und sich bilden, aber auch sich entspannen und erholen. Im kommenden Jahr geht’s zum Beispiel auf die Roseninsel im Starnberger See, nach Ulm und Salzburg. Auch Stadtausflüge sind beliebt, etwa zum Bogenhausener Friedhof, zum Odeonsplatz (dem »Florenz in München«), und nach Sankt Lukas im Lehel. Das alles wäre ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer gar nicht möglich.

Rund 70 sind es allein in der Diakonie München-Moosach, dazu kommen weitere 47 bei der Nachbarschaftshilfe »Nachbarn in Moosach«. Diakonie-Geschäftsführer Duschl betont: »Ohne Ehrenamtliche läuft gar nichts.« Wolfgang Kürbi gehöre zu den herausragenden unter allen. Unter anderem zeichne ihn aus, dass er sich nicht in den Vordergrund spiele. Neben dem sozialen Engagement ist der Moosacher seit 15 Jahren ehrenamtlich auch als Kirchenvorsteher der Heilig-Geist-Kirche tätig. Er sitzt im Finanzausschuss. Und im Durchschnitt jeden dritten Sonntag schmückt er die Kirche, insbesondere den Altar, vor dem Gottesdienst. Auch in der Magdalenenkirche an der Ohlauer Straße, die zur evangelisch-lutherischen Heilig-Geist-Gemeinde gehört, ist er regelmäßig tätig. Sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement halte ihn fit. Denn »wer rastet, der rostet«, resümiert der Moosacher Weihnachtsengel 2011. Wally Schmidt

Artikel vom 20.12.2011
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