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Weihnachtsengel 2011: Friedrich Bärnthol, Claudia Thoss und Ulf Weiß-Vogtmann
Garching · Gemeinsam für ein Leben
Andreas Oppel (vorne) hatte gleich drei Schutzengel (v. l.): Friedrich Bärnthol, Claudia Thoss und Ulf Weiß-Vogtmann. Foto: sl
Garching · Der 8. Oktober war ein ganz normaler Samstag. Das dachte sich auch Andreas Oppel, als er ab 11.30 Uhr das Fußballspiel der U 11-Junioren des VfR Garching gegen die Eintracht München pfiff.
Doch um kurz vor 12 Uhr, mitten im Spiel, brach er urplötzlich und ohne Vorwahnung zusammen und kam erst wieder am Abend im Krankenhaus zu sich. »Ich hab einen totalen Filmriss und kann mich auch bis heute nicht mehr erinnern.« Der 48-Jährige Lebensmittelmeister erlitt einen Herzinfarkt, aber er hatte drei Schutzengel, die sich untereinander nicht kannten und in dieser Situation doch professionell Hand in Hand arbeiteten. Für diese großartige Teamarbeit und ihr beherztes Eingreifen wurden Friedrich Bärnthol, Claudia Thoss und Ulf Weiß-Vogtmann zu den Weihnachtsengeln 2011 der Münchener Nord-Rundschau gekürt. Sie dürfen sich jeweils über einen Keramikengel von Pflanzen Kölle sowie über einen Gutschein im Wert von 50 Euro vom Olympia-Einkaufszentrum freuen.
Friedrich Bärnthol aus München war Zuschauer bei dem schicksalträchtigen Spiel, da sein Sohn bei der Eintracht spielt. Zwar habe er den Zusammenbruch nicht gesehen, hörte aber plötzlich die Schreie »Der Schiedsrichter, der Schiedsrichter«. Er hat sofort geahnt, dass was Schlimmes passiert sein musste und eilte auf das Feld. »Ich wollte helfen«, erzählt der 51-Jährige, der über eine Ersthelfer-Ausbildung verfügt. Nachdem er sich ein Bild gemacht hatte, fing er mit der Herzdruckmassage an. Währenddessen telefonierte Claudia Thoss bereits mit der Leitstelle, von der sie genaue Anweisungen erhielt. »Ich wiederholte das laut und so konnten wir Andreas Oppel helfen«.
Obwohl der Notarzt nach fünf Minuten eintraf, »kam mir die Zeit unglaublich lang vor«, erinnert sich die 40-jährige Sachbearbeiterin, deren Sohn bei den U 11-Junioren spielt. Gerade zur rechten Zeit kam auch Ulf Weiß-Vogtmann, der seinen Sohn suchte. »Die C1 des VfR Garching hatte an diesem Tag ein Auswärtsspiel und wir wollten uns danach hier treffen«, erzählt der Maschinenschlosser. Und dann sah er, dass irgendwas auf dem Platz nicht stimmte. Weiß-Vogtmann, der ebenfalls über eine Ersthelfer-Ausbildung verfügt, wollte einfach helfen. Er beatmete Andreas Oppel immer wieder.
Heute geht es Andreas Oppel wieder den Umständen entsprechend gut. Nach Krankenhausaufenthalt und Rehamaßnahme sei er zwar noch krankgeschrieben, fange aber Mitte Januar wieder langsam an zu arbeiten. Mit seinen Lebensrettern will er auch weiterhin in Kontakt bleiben: »Wenn ich die drei nicht gehabt hätte, weiß ich nicht, was passiert wäre«. Andreas Oppel hat großes Glück gehabt, denn wie er in der Reha erfahren hat, gebe es 280.000 Herzinfarkte im Jahr, 40 Prozent würden überleben, aber nur fünf Prozent würden die Herzinfarkte überleben, die ohne Vorwarnung passieren. Silke Leuendorf
Artikel vom 20.12.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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