Engagierte Haidhauserin ist unser Weihnachtsengel 2011

Haidhausen · Seele von St. Josef

Seit mehr als acht Jahren ist Sissy Maier die gute Seele des St.-Josef-Heims. Als Auszeichnung für ihr Engagement bekam sie jetzt vom »Haidhausener Anzeiger« eine Engelsfigur und einen Einkaufsgutschein überreicht. Foto: js

Haidhausen · Seit mehr als acht Jahren ist Sissy Maier die gute Seele des Altenheims St.-Josef in der Preysingstraße. Rund 20 Stunden in der Woche betreut sie ehrenamtlich Senioren, organisiert Ausflüge, gibt Kurse und hilft, wenn Not am Mann ist, auch an der Pforte mit.

Der »Haidhausener Anzeiger« hat die 69-jährige Anwohnerin aus der Rablstraße zum »Weihnachtsengel 2011« gekürt. Ziel dieser jährlichen Aktion ist es, Menschen zu ehren, die unentgeltlich und engagiert helfen, wo Hilfe nötig ist, und die selten im Mittelpunkt stehen. Als kleine Annerkennung erhielt Frau Maier einen Gutschein für das Einkaufs-Center pep in Neuperlach in Höhe von 100 Euro und eine schmucke weiße Engelsfigur, gestiftet von Pflanzen Kölle. Sissy Maier freute sich aufrichtig über die unerwartete Ehre.

Beim Rundgang durch das Altenheim wird Sissy Maier von Elfie Fay aufgehalten. »Sind die schön, viel zu schade fürs Bett«, sagt die 81-jährige Bewohnerin, die ein Paar selbstgestrickte Socken in der Hand hält. Gefertigt hat sie Sissy Maier während ihrer Arbeit an der Pforte. »Am Empfang wird immer gestrickt, das ist hier so üblich«, erklärt sie.

Die Abläufe im Altenheim sind ihr inzwischen bestens vertraut. »Ende August 2003 habe ich in meinem Beruf aufgehört und im September gleich hier angefangen«, erinnert sich die ehemalige Bankangestellte. Was sie dazu motiviert hat? »Wenn man als Rentner ständig zuhause ist, beschäftigt man sich doch nur mit seinen Wehwehchen.« Die Tätigkeit im Altenheim sorge dafür, dass sie ihren Alltag als sinnvoll empfinde und gar keine Zeit habe, sich zu sehr mit ihren eigenen Problemen zu befassen: »Nach so einem Tag weiß man einfach, was man getan hat.«

Um vier bis fünf Senioren kümmert Maier sich im Rahmen einer Einzelbetreuung. Der Zeitaufwand ist jeweils unterschiedlich: »Bei manchen reicht es, wenn ich nur mal eine halbe Stunde vorbei schaue, andere brauchen lange Gespräche.« Außerdem begleitet sie ihre Bewohner bei Erledigungen wie etwa dem Gang zur Bank oder geht mit ihnen im Sommer Eis essen. Für größere Gruppen veranstaltet sie regelmäßig Gymnastikstunden. Gelernt hat sie dies von der Qi Gong-Lehrerin des Heims, Maria Kerczek. Darüber hinaus erhalten die Ehrenamtlichen aber auch immer wieder kostenfreie Fortbildungen von der Stadt, an denen sie gerne teilnimmt.

Rikschafahrt und Martinsumzug – sie hat viele Ideen

Verschönert hat die rührige Haidhauserin den Alltag der Heimbewohner allerdings auch immer wieder durch kreative Ideen. So veranstaltete sie im vergangenen Sommer für die Senioren eine Rikscha-Fahrt durch das Viertel, im November organisierte sie einen Sankt-Martins-Umzug für Alt und Jung, an dem auch die umliegenden Kindergärten teilnahmen (wir berichteten über beide Veranstaltungen). »Bei solchen Aktionen werde ich von der Verwaltung hier immer sehr unterstützt«, verweist sie bescheiden auf Mitstreiter. Und: »Ich habe noch viele Ideen, die ich für die alten Leute umsetzen möchte.« Über die Würdigung ihres Einsatzes durch den »Haidhausener Anzeiger« freue sie sich sehr, betont sie. Aber wie Engel so sind – sie denken immer an andere, nicht an sich: Den pep-Einkaufsgutschein wird sie dem angegliederten Kinderheim der Einrichtung spenden. Julia Stark

Artikel vom 20.12.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

• Haidhausen (weitere Artikel)
• Haidhausener Anzeiger (weitere Artikel)

Login