Die Tierschützerin Heidi Wiegand-Grygier ist unser Engel 2011

Oberföhring/Riem · Ein Herz für Viecherl

Die Oberföhringerin Heidi Wiegand-Grygier ist unser Bogenhauser Weihnachtsengel 2011. Unermüdlich ist sie ehrenamtlich für den Tierschutz aktiv.	Foto: ikb

Die Oberföhringerin Heidi Wiegand-Grygier ist unser Bogenhauser Weihnachtsengel 2011. Unermüdlich ist sie ehrenamtlich für den Tierschutz aktiv. Foto: ikb

Oberföhring/Riem · »Das hier ist mein Leben.« Heidi Wiegand-Grygier stellt, kaum im Tierheim an der Riemer Straße angekommen, eine riesige, prall mit Würstchen, kleingeschnittenen Karotten und vielen anderen Leckerlis gefüllte Einkaufstasche ab und macht sich sofort ans Auspacken.

Man merkt, dass sie hier heimisch ist. Mindestens zwei Mal in der Woche, meist sogar öfter, ist die Ruheständlerin in der Riemer Straße. »Hier bin ich zufrieden, fühle mich glücklich und habe Freude, vergesse, was manche Menschen Tieren antun, und die Ungerechtigkeiten in dieser Welt.« Seit vielen Jahren pflegt sie einen engen Kontakt zum Tierheim, opfert Zeit und Geld für »ihre« Viecherl. Der Geschäftsführer des Tierheims, Karl-Heinz Joachim, wüsste nicht, was er ohne sie täte. Für den »Bogenhausener Anzeiger« ist sie der »Weihnachtsengel 2011«. Ziel dieser Aktion ist es, Menschen zu ehren, die anpacken, helfen, wo Hilfe nötig ist, die da sind, wenn man sie braucht, die Herz haben, und für gewöhnlich nicht im Rampenlicht stehen.

Als Symbol für die Ehrung erhielt die 72-jährige Oberföhringerin eine weiße Engelsfigur von Pflanzen Kölle. Als Heidi Wiegand-Grygier das Schmuckstück auspackt, glänzen ihre Augen: »So einen Engel hab’ ich gestern auf einem Weihnachtsmarkt gesucht, aber keinen gefunden.« Mindestens genauso freut sie sich über den 100-Euro-Einkaufsgutschein vom Einkaufs-Center pep in Neuperlach. Sie bedankte sich herzlich.

Viel Muße zum Plaudern hat sie nicht, drängen sich doch ihre Lieblinge Percy, Aron und Giacomo um sie. Bei dem Trio handelt es sich nicht etwa um Katzen oder Hunde, wie man vermuten könnte. Nein, drei Ziegen haben ihr Herz erobert. Wie kam es dazu? Von Kindesbeinen an war die agile Frau zusammen mit ihren sechs Schwestern in ihrer Heimat Mecklenburg von Tieren umgeben. »Mein Vater war Förster, ich bin mit Jagd- und Schäferhunden, Schweinen, Pferden und was weiß ich noch alles aufgewachsen. Von einem Soldaten habe ich damals ein Pferd geschenkt bekommen, das war so treu, das ist mir immer wie ein Dackel hinterher gelaufen«, erzählt sie. Selbstständig in der Modebranche tätig war sie 1964 in München gelandet, hatte stets mit Hunden zu tun. Ihr treuer Begleiter war Don Carlos, »ein kleiner Kämpfer, der 17 Jahre alt geworden ist.« Eines Tages fand sie ein ausgesetztes Zamperl und brachte es nach Riem. So war der Kontakt zum Tierheim geknüpft und hält bis heute. Aus dem Kontakt wurde eine enge Zusammenarbeit. Wo immer in und um München Heidi Wiegand-Grygier auch unterwegs ist, stets hat sie ein Herz für Tiere. »Sie glauben nicht, wie oft Tiere nicht gut versorgt werden, wie häufig sie misshandelt werden. Erst vor kurzem habe ich hier in einem Geschäft eingegriffen. Dort haben zwei Jugendliche einen angeketteten Hund mit Füßen getreten.« Man merkt, dass Heidi Wiegand-Grygier ein Kämpferherz hat.

Vor fast drei Jahren ist die Tierschützerin nicht auf den Hund, sondern auf die Ziegen gekommen. Aus einem Gehege in Bogenhausen mussten alle Ziegen weg, sie sollten geschlachtet werden. Nach einer Zwischenstation konnte Heidi Wiegand-Grygier vier davon an einen Bauern in Lenggries vermitteln. »Drei habe ich nach Riem gebracht und für sie die Patenschaft übernommen.« Patenschaft, das heißt regelmäßiger finanzieller und persönlicher Einsatz. Bei den Ziegen handelt es sich um ein Muttertier mit zwei Jungen. »Die hab ich länger als ein halbes Jahr mit der Flasche groß gezogen, gehegt und gepflegt.« Liebevoll zeigt sie auf »ihre zwei Jungs« Aron und Giacomo. Die beiden Böcke kommen sofort angelaufen, genau wie ihre Mutter Percy. Klar, die Tierfreundin hat ja auch knackige Karotten dabei. Keine Frage, was sie sich für ihren Gutschein kaufen wird: »Natürlich irgendwas für meine Lieblinge!« ikb

Artikel vom 20.12.2011
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