Haarer Sicherheitsbericht 2011 von Polizeihauptkommissar Schilling

Haar · Straftaten nehmen in Haar zu

Karl-Heinz Schilling diskutiert mit dem Geschäftsstellenleiter des Rathauses, Helmut Schmid über die Sicherheitslage in Haar. Foto: ikb

Karl-Heinz Schilling diskutiert mit dem Geschäftsstellenleiter des Rathauses, Helmut Schmid über die Sicherheitslage in Haar. Foto: ikb

Haar · Lebte es sich vor zwei Jahren noch in der 20.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Vergleich zu anderen Gemeinden im Landkreis nicht nur gut, sondern auch sehr sicher, so hat sich im vergangenen wie auch im laufenden Jahr die Lage geändert, denn die registrierten Delikte nahmen deutlich zu. Dieser Rückschluss lässt sich aus Zahlen und Fakten schließen, die Polizeihauptkommissar Karl-Heinz Schilling, Leiter der Inspektion 27 (PI) mit Sitz in Haar, bei der Bürgerversammlung präsentierte.

Rund 13.000 Straftaten wurden 2010 im Landkreis erfasst – eine Abnahme von 6,5 Prozent gegenüber den vorausgegangenen zwölf Monaten. In Haar aber stieg die Zahl um 44 auf 1096, ein Plus von 4,2 Prozent. Unter dem Posten »Schwerer Diebstahl« weist die Statistik eine leichte Zunahme aus, die Zahl der Einbrüche in Gebäude legte um mehr als 20 Prozent auf 46 zu, hingegen sanken die Delikte »rund ums Kraftfahrzeug sehr deutlich von 78 auf 29«, so der Polizeichef. Umgerechnet auf 1.000 Einwohner ergibt sich für die Kommune der Faktor 56. Der Vergleichswert im Landkreis beträgt 40, in der Landeshauptstadt 77 und im Freistaat 50.

In den ersten drei Quartalen 2011 sanken die Straftaten ein wenig, doch hochgerechnet aufs ganze Jahr werden es wieder weit mehr als 1.000 sein. Überraschender Aspekt dabei: Die Zahl der Sachbeschädigungen sank zum Stichtag 30. September um 31 auf 171, hingegen legten die Einbrüche auf 47 zu, also bereits mehr als im ganzen Jahr 2010. »Nahezu ein- bis zweimal täglich werden in Tiefgaragen ungesichert gelagerte Reifen entwendet, und das geschieht meistens tagsüber«, berichtete Schilling und appellierte an alle Bürger, auf Felgen montierte Pneus in einem abschließbaren Raum unterzubringen.

Jedes Jahr aufs Neue schmunzelte auch heuer der eine oder andere Besucher beim Wortungetüm »Dämmerungswohnungseinbrecher«, denn mit der frühen Dunkelheit hat auch wieder die Saison dieser Kriminellen begonnen. Erneut gab es den eindringlichen Rat: Fenster und Türen bei Abwesenheit ge- und möglichst verschlossen halten, wenig Bargeld zu Hause aufzubewahren, bei Wahrnehmung verdächtiger Personen die Polizei sofort zu informieren, auch wenn es sich als ein Falschalarm erweisen könnte. Eine erfreuliche Entwicklung vermeldete Schilling zu den Verkehrsunfällen 2010, denn »erstmals seit 2006 lag das Aufkommen wieder unter der 400er-Marke«. Auch die Zahl der Verletzten sank deutlich – von 79 auf 47 –, ebenso die Häufigkeit von Unfallflucht. Doch in den ersten elf Monaten dieses Jahres »entwickelten sich die Zahlen zu Unfällen mit 390 und vor allem die zu Verletzten mit 63 gegenläufig«, konstatierte der Inspektionsleiter. Und weiter: 50 unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehende Fahrzeuglenker mussten im wahrsten Sinn des Wortes aus dem Verkehr gezogen werden. Per Laser-Pistole wurden 2010 bei 78 Einsätzen 526 Raser erfasst, wobei fast ein Fünftel mindestens 21 Stundenkilometer zu schnell unterwegs war.

In fünf Gemeinden sind die Beamten der PI 27 tätig, wobei von Januar bis Dezember allein in Haar mehr als 2.500 Einsätze zu verzeichnen waren, umgerechnet also mehr als sieben pro Tag. »Damit spielte sich rund 45 Prozent des Einsatzgeschehens in ihrer Gemeinde ab«, erläuterte Schilling den etwa 200 Besuchern, die ob dieses Fakts überwiegend betroffen dreinblickten. ikb

Artikel vom 15.12.2011
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