Gelungene Päckchenaktion von Kindern für Kinder

Harlaching · Geschenke für alle

Valentin, Nathalie, Lilli und Jana gehören zu den zahlreichen Kindern, die in der Rotbuchenschule eifrig für Kinder in Not gesammelt haben. 	Foto: hw

Valentin, Nathalie, Lilli und Jana gehören zu den zahlreichen Kindern, die in der Rotbuchenschule eifrig für Kinder in Not gesammelt haben. Foto: hw

Harlaching · »Diese Aktion hat die Kinder wirklich berührt«, freut sich Claudia Fischbeck, Vorsitzende des Elternbeirats der Rotbuchenschule. Seit Jahren schon wird in der Schule in der Vorweihnachtszeit für Kinder in Not gesammelt. Die Gaben waren jeweils für Kinder in Osteuropa oder Afrika bestimmt.

Dieses Jahr sollten die Geschenke bedürftigen Kindern aus München zugutekommen, denn Armut und Not gebe es nicht nur in anderen Ländern, sondern auch vor der eigenen Haustür, dachte sich der Elternbeirat. Der Kontakt zur Münchner Tafel war schnell geknüpft und die Idee geboren, an die Kinder dort Weihnachtsgeschenke zu verteilen. »Im Unterricht haben wir das Thema zuvor eingehend besprochen. Angefangen haben wir mit einer Geschichte von einem Vater der arbeitslos geworden war und sich nun überlegen musste, ob er sich für seine Kinder einen Weihnachtsbaum und Geschenke leisten kann oder nicht«, erklärte Lehrerin Ulrike Winter. »Die Kinder waren wirklich schockiert von der Vorstellung, dass man so arm sein kann, dass man sich an Weihnachten keinen Christbaum und keine Geschenke leisten kann«, berichtete sie weiter. Dementsprechend eifrig wurden von den Buben und Mädchen Päckchen für Kinder in Not verpackt. Rund 520 liebevoll verpackte Pakete wurden auf diese Weise gesammelt. »Eines war schöner eingepackt als das andere«, schwärmte Winter über den Eifer der Kinder und deren Eltern. Dabei kamen unter anderem Süßigkeiten ins Paket, ein kleines neues Geschenk, aber auch etwas, von dem sich die Kinder freiwillig trennten, um einem anderen Kind damit eine Freude zu bereiten. Damit die Freude beim Empfänger auch tatsächlich groß ist, wurden die Päckchen mit kleinen Aufklebern bestückt, die Angaben für welche Altersgruppe und welches Geschlecht das jeweilige Geschenk gedacht ist. Mitte Dezember wurden die Pakete dann von Matthias von Miller, der seit zehn Jahren schon aktiv bei der Münchner Tafel engagiert ist, in Empfang genommen. Er ist mitverantwortlich für die Ausgaben in Giesing und Neuperlach.

»Die Not hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. So haben wir in Neuperlach mit rund 100 Bezieherausweisen angefangen und sind mittlerweile bei 400 angelangt. Deshalb können die Bezieher in Neuperlach nur alle 14 Tage kommen, da wir den Ansturm sonst personell gar nicht stemmen könnten«, berichtet von Miller weiter. Die gute Nachricht, alle Kinder in beiden Anlaufstellen konnten mit einem Geschenk bedacht werden. Es blieben sogar noch ein paar der Päckchen übrig, die dann an die Ausgabestelle im Hasenbergl abgegeben wurden. »Ich finde diese Aktion toll, denn es sensibilisiert die Kinder dafür, dass es anderen Kindern, die fast gleich um die Ecke wohnen, nicht so gut geht wie ih-nen«, betont von Miller. Beeindruckt hat ihn auch die Tatsache, dass die Geschenke allesamt eine wahre Augenweide waren.

»Ich habe die Verteilung der Pakete in Giesing begleitet um mir einmal ein Bild von der Aktion zu machen«, erklärte Fischbeck. Dabei kam sie ins Gespräch mit einer Mutter von dreijährigen Drillingen, die überglücklich über die unerwartete Gabe war. Das Geld sei knapp, und das Kaufen von Geschenken mehr als schwierig. Der Platz unterm Christbaum muss nun auch für ihre munteren Mädchen nicht leer bleiben, freute sie sich. »Eines der Kinder aus der Schule kam mit einem ganzen Karton voller Kuscheltiere und Spielzeug an, dass sie an die armen Kindern weitergeben wollte«, berichtete Fischbeck beeindruckt. Auch die wurden dort an freudestrahlende Mütter verteilt, die die Schätze nach Hause zu ihren Kindern bringen konnten. Einziger Wermutstropfen für Fischbeck war die Tatsache, dass die meisten der Päckchen für Kinder bis maximal zehn Jahre gedacht waren, für Teenager hingegen kaum etwas dabei war. Ihr Sohn besuche in Harlaching das Albert-Einstein-Gymnasium, da werde sie nächstes Jahr ebenfalls eine derartige Päckchenaktion anregen, denn auch Teenager freuen sich bekanntlich über schöne Geschenke. hw

Artikel vom 13.12.2011
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