Berg am Laim · Herbergssuche

Der Theaterverein »Rasselglocke« (oben ein Szenenfoto) hat in Giesing Unterschlupf gefunden. Die Sanierung des Gebäudes in der Bad-Kreuther-Straße (re.) wird erst 2013 beendet sein. Fotos: Rasselglocke, js

Berg am Laim · Im kommenden Frühjahr ist es soweit: Die Taverna Odyssee in der Bad-Kreu- ther-Straße 8, auch als Echardinger Einkehr bekannt, wird saniert. Laut Roland Schardt von der GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH, der das Projekt auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14) vorgestellt hat,

soll der Umbau ungefähr ein Jahr dauern. Vereine und Institutionen wie der VdK und der BA können das Lokal danach wieder zu den gleichen Bedingungen nutzen, versicherte er. Für die Übergangszeit müssen sie sich allerdings eine neue Bleibe suchen.

Der BA hat bereits ein neues Domizil gefunden. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder dafür aus, künftig in der Ludwig-Thoma-Realschule zu tagen. Zur Debatte gestanden hatte auch der Pfarrsaal von St. Michael in der Baumkirchner Straße. Dort sei jedoch die Bestuhlung zu aufwändig, räumte Anton Spitlbauer senior (CSU) ein. An den Sitzungszeiten wird sich indes nichts ändern. Stattfinden werden die Treffen weiterhin am letzten Dienstag jeden Monats, jeweils um 19 Uhr.

Noch auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten ist der Ortsverband Berg am Laim des VdK. Die Vorsitzende Jenita Hübner bedauert die vorübergehende Schließung des Lokals. Zahlreiche Mitglieder kämen aus der direkten Umgebung, erklärte sie. Die Gaststätte sei für sie zu Fuß erreichbar. Weitere Wege seien für die zumeist älteren Menschen eine große Belastung. Der Pfarrsaal St. Michael komme für den VdK ebenfalls nicht in Frage. Für die bis zu 120 Teilnehmer der Treffen sei der Raum zu klein: »Wir wissen nicht, wie es im kommenden Jahr weiter geht.«

Sicher ist indes, dass den Vereinen die Gaststätte nach der Wiedereröffnung zu den gleichen Konditionen zur Verfügung gestellt wird wie bisher. »Darauf werden wir auf jeden Fall achten«, betonte der BA-Vorsitzende Josef Koch (SPD). Soziale Einrichtungen wie der VdK müssten weiterhin keine Saalmiete entrichten. Dies sei bereits in die Vertragsbedingungen für Mietinteressenten mit aufgenommen worden, sagte Schardt. Insgesamt wird die Echardinger Einkehr derzeit von elf Vereinen genutzt, darunter auch mehrere Theatergruppen wie etwa die »Rasselglocke« und die »Torschlusspanik«, deren vorerst letzte Aufführungen dort kürzlich stattfanden. Neue Räume zu finden, sei nicht einfach gewesen, sagt Ursula Kleinfelder von der Rasselglocke: »Wir wollten aber auf keinen Fall, dass eine Saison ausfällt.« Im kommenden Frühjahr wird die Gruppe in der Gaststätte »Zur Freundschaft« in Giesing auftreten. Ob die Laienspieler in die Echardinger Einkehr zurückkehren ist noch unklar.

Im Gespräch sei, im Zuge des Umbaus eine mobile Bühne zu errichten, sagte Schardt. Saniert werden auch das Dach und die Fenster, außerdem wird das Gebäude an die Fernwärme angeschlossen werden. Neu eingerichtet werden soll ein Stüberl, auch der Biergarten soll verschönert werden. Voraussichtlich ab Juni 2013 stehe das Lokal dann wieder zur Verfügung. Bis dahin wird es für die Vereine aus dem Viertel jedoch eng. Der BA setzt sich daher weiter für die Schaffung neuer Räumlichkeiten auf dem ESV-Gelände ein. Eine Entscheidung der Stadt zu dieser Forderung steht aber noch aus. Die Forderung eines Bürgers bei der vergangenen Bürgerversammlung, die Echardinger Einkehr unter Denkmalschutz zu stellen, unterstützt der BA indes nicht. Das Gremium schloss sich der Empfehlung des Planungsreferats an, den Antrag abzulehnen, da das Haus die Voraussetzungen zur Erteilung von Denkmalschutz nicht erfüllt.

Julia Stark

Artikel vom 13.12.2011
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