Generali Haching schlägt die Berlin Recycling Volleys mit 3:0 nach Sätzen, aber am Ende war es doch unglaublich spannend

Unterhaching · Viertelfinale war ein vorweggenommenes Endspiel

MIt einer konzentrierten Mannschaftsleistung setzten sich die Hachinger durch.

MIt einer konzentrierten Mannschaftsleistung setzten sich die Hachinger durch.

Mit 3:0 (28:26, 25:21, 25:20) besiegte Generali Haching die Berlin Recycling Volleys (der ehemalige SCC Berlin) und zieht damit zum vierten Mal in Folge ins Halbfinale ein. Dort wartet ein Auswärtsspiel beim TV Bühl.

Es war ein echtes Pokalspiel. Jedes Team wusste, dass nur ein Sieg weiterhilft, jedes Team war sich seiner Stärken bewusst. Zwei Topteams auf Topniveau. Ein Spiel, das eines Finales würdig gewesen wäre. Und das stand nicht nur auf dem Papier, das zeigte sich auch auf dem Feld.

Der Berliner Coach Mark Lebedew änderte nach der Heimniederlage gegen Haching seine Aufstellung, hoffte auf einen Überraschungseffekt. Für Mittelblocker Ricardo Galandi spielte Felix Fischer, für Zuspieler Jaroslav Skach der Hawaiianer Kawika Shoji. Doch die Hausherren aus der Münchner Vorstadt ließen sich nicht überraschen: »Wir haben damit gerechnet, dass Lebedew etwas ändert. Nach einer so klaren Heimniederlage gegen uns musste er etwas ändern. Deshalb hatten wir auch Shojis Spielzüge und Laufwege analysiert und waren vorbereitet«, erläutert Co-Trainer Frank Kahlmann. Die Berlin Recycling Volleys haben am 1. Dezember nach nur gut einer Stunde Spielzeit ihr Heimspiel gegen die Hachinger sang- und klanglos mit 0:3 verloren. Jetzt sollte die Revanche folgen.

Beide Mannschaften lieferten sich im ersten Satz einen offenen Schlagabtausch, mit vielen tollen Szenen und auffallend vielen langen Ballwechseln. »Man hat klar gesehen, dass Berlin alles gegeben hat. Die wollten sich revanchieren, haben uns einen großen Kampf geliefert«, analysierte Frank Kahlmann. Berlin ging vor 935 Zuschauern in Führung, der erneut starke Fredy Cedeno glich zum 9:9 für Haching aus. Mitte des Satzes verstärkte Mihai Paduretu den Block mit Thiago Carvalho, das führte zur ersten Führung des Titelverteidigers (16:15). Doch die Berliner hielten stark dagegen, glichen immer wieder aus, konnten aber nicht davonziehen. Am Ende entschied Denis Kaliberda für Haching den ersten Durchgang, erzielte mehrere Punkte in Folge. Berlin lag im ersten Satz öfter in Führung als Haching, die Big Points machten aber die Hausherren. Berlin war nicht schlechter als Haching, Haching aber effektiver.

Danach schien die Luft bei den Gästen raus. Haching stand gewohnt sattelfest in der Annahme, blockte stark. Auch der zweite Durchgang war durch lange Ballwechsel geprägt. Als Paul Carroll, erst im Sommer von Generali Haching nach Berlin gewechselt, zum zweiten Mal im Spiel die Bande touchierte, gab es den Satzball für Generali Haching. Roko Sikiric, ein weiterer ehemaliger Hachinger blockte diesen ins Aus – die Entscheidung im zweiten Satz.

Im dritten Satz versuchten die Hauptstädter nochmal alles, gingen mit 4:1 in Führung. Sechs Punkte in Folge für Haching drehten jedoch den Spielstand rasch. Die Berliner gaben sich nie wirklich auf, trotzdem spürte man, dass der Widerstand gebrochen war. Auch für Christian Dünnes war »Berlin heute sehr stark. Wir waren zum ersten Mal in dieser Saison kontinuierlich unter Druck gewesen, haben uns aber als Team durchgesetzt. Das Ergebnis ist letztlich deutlicher, als es das Spiel war.« Auch Kapitän Max Günthör sah »zwei tolle Teams, die spektakulären Volleyball boten.«

Anders als in den Ligaspielen wird bei den Pokalbegegnungen kein wertvollster Spieler (MVP) gewählt. Auf Hachinger Seite wäre dies besonders schwer gewesen, sich zu entscheiden. Libero Prüsener spielte stark, Max Günthör erzielte mehr Punkte als Christian Dünnes, auch Fredy Cedeno und Denis Kaliberda überzeugten erneut. Alex Shafranovich wurde im dritten Satz wegen Rückenbeschwerden gegen Robert Hupka ausgetauscht.

Das Halbfinale wird zum Knaller nach dem Fest. Generali Haching muss am 26. oder 27. Dezember beim TV Bühl antreten. Haching hatte auch die Badener erst letzte Woche mit 3:0 besiegt. In der aktuellen Saison ist das schon fast ein Standardergebnis, so dominant beherrscht Haching den deutschen Volleyball zurzeit. Trotzdem erwartet das Team eine harte Aufgabe. Bei den Helfern dagegen sorgte das Los für Aufatmen, da sie an den Weihnachtsfeiertagen nicht die Halle präparieren müssen. Auch der Trainerstab zeigt sich mit dem Gegner zufrieden. Frank Kahlmann kam nicht umhin, von einem »guten Los« zu sprechen. »Wir wollen ins Finale!« Im zweiten Halbfinale treffen der Moerser SC (3:0 gegen evivo Düren) und der VfB Friedrichshafen (3:0 gegen den VC Gotha) aufeinander. Einzig der TV Bühl musste in seiner Partie beim CV Mitteldeutschland einen Satz abgeben. Schwieriger als auf nationaler Ebene wird es für die Hachinger auf dem europäischen Parkett. Nach zwei Niederlagen in zwei Gruppenspielen stand das Team von Trainier Mihai Paduretu gestern Abend bei den tschechischen Vertretern von Jihostroj Ceske Budejovice mit dem Rücken zur Wand. Um eine Chance auf die nächste Runde zu haben, mussten die Hachinger das Spiel gewinnen. Im Vorfeld sahen die Vorantwortlichen in dem engen Spielplan eher einen Vorteil. Frank Kahlmann: »Die Mannschaft muss durch diese vielen Highlights in kürzester Zeit die Konzentration hoch halten. Wir haben gar keine Zeit für Durchhänger.«

Fanfahrt nach Friedrichshafen

    Für die Auswärtspartie beim VfB Friedrichshafen am Samstag, 17. Dezember, 19.30 Uhr, bietet der Verein einen Fanbus an. Abfahrt ist um 14 Uhr an der Generali Sportarena. Die Kosten für Bus und Karte belaufen sich auf 25 Euro pro Person. Anmeldung bitte per E-Mail bis zum 15. Dezember an volleyball@tsv-unterhaching.de. Selbstfahrer möchten bitte Karten in Block C in der ZF-Arena buchen.

Die nächsten Heimspiele von Generali Haching:

    Mi, 21.12.2011, 20.00 Uhr: Generali Haching – Jihostroj Ceske Budejovice Fr, 30.12.2011, 19.30 Uhr: Generali Haching – Netzhoppers KW-Bestensee Mi, 11.12.2012, 20.00 Uhr: Generali Haching – Stade Poitevin Poitiers

    Fans können Karten für diese Spiele unter www.generali-haching.de online oder in den Vorverkaufsstellen Gemeindebücherei, KuBiZ, Schreibwaren Ebensperger und J.A.M. Schreibwaren in Unterhaching kaufen. In der Geschäftsstelle des TSV Unterhaching sind Tageskarten nicht erhältlich.

Artikel vom 13.12.2011
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