5.000 Bürger kamen zum Start der Tram St. Emmeram

München/Bogenhausen · Jungfernfahrt in Bogenhausen

OB Ude und MVG-Chef König durchschnitten gemeinsam das Band und gaben so die Strecke frei. Foto: ikb

OB Ude und MVG-Chef König durchschnitten gemeinsam das Band und gaben so die Strecke frei. Foto: ikb

Bogenhausen · Langersehnte Jungfernfahrt: Am Samstag drehte die Tram nach St. Emmeram ihre ersten offiziellen Runden. Herbert König, der Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), hatte es sich nicht nehmen lassen, sich selbst ans Steuer zu setzen. Auf dem Beifahrersitz hatte lächelnd Oberbürgermeister Christian Ude Platz genommen. Ganz offensichtlich vertraute er den Fahrkünsten des »Trambahn-Königs«, wie er den MVG-Chef nannte.

Die Eröffnungsfeier mit Christkindlmarkt, Kinder- und Ausstellungszelt, mehreren Info-Ständen, Glühwein- und Imbissbuden der Linien 16/18 ab Effnerplatz mit neun Haltestellen bis zum Wendepunkt St. Emmeram geriet zum Volksfest, zu dem über den Tag verteilt etwa 5.000 Besucher strömten. Als die Strecke freigegeben war, nutzten die meisten eine der ganztägig durchgeführten Freifahrten; manche drehten gar mehrere Runden. Die MVG-Bilanz des Premierentags, bei dem auch historische Züge eingesetzt wurden, beweist: Die neue Tram ist ein Renner, ein Magnet für die Bogenhauser. Rund 20.000 Bürger, darunter viele Familien mit Kindern, machten eine Besichtigungsfahrt auf der 4,3 Kilometer langen, 43 Millionen Euro teuren Strecke.

»Wir brauchen in München die Tram, das hat nichts mit Nostalgie zu tun, wir brauchen sie aus verkehrspolitischen Gründen. Die Tram hat Zukunft, das ist ein weltweiter Trend«, betonte Oberbürgermeister Christian Ude nachdem er die mehr als 1.000 Bürger und Ehrengäste begrüßt hatte. »Wird solch eine Maßnahme geplant und gebaut, kommt der Wutbürger richtig in Fahrt, es herrscht helle Empörung wegen der Kosten und wegen des Lärms. Wird die Linie dann eröffnet, gibt’s kaum noch jemanden, der sich erinnert, dass er mal dagegen war. Und wenn Sie die neue Tramlinie nutzen, dann werden wir bald die 100-Millionen-Grenze bei den Straßenbahnfahrgästen überschreiten«, so der OB. »Ich wünsche Ihnen allen allzeit gute Fahrt!«

»Wir sind stolz auf die neue Strecke, und wir sind stolz, dass die Kosten eingehalten wurden«, betonte MVG-Chef Herbert König und berichtete, dass in den vergangenen Tagen 19.000 Narzissenzwiebeln gepflanzt wurden. »An Ostern werden wir sehen, was daraus geworden ist.« Er lobte alle am Bau Beteiligten, dankte vor allem Gunnar Heipp, der den Ablauf geplant hatte.

»Ich bin ein aktiver Straßenbahn-Fan«, sagte Bogenhausens Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser. »Die Strecke ist ein richtiger Hingucker geworden. Es wird Spaß machen, in dieser Linie zu fahren.« ikb

Artikel vom 12.12.2011
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