Giesing · Gute Noten für Parkumbau

Projekt gelungen, der neu gestaltete Weißenseepark kommt sehr gut an. Foto: Hettich

Giesing · Die Mühen haben sich gelohnt: rund 1,45 Millionen Euro hat die zwischen Juli 2009 und Juni 2010 forcierte Um- und Neugestaltung der mit rund 82.200 Quadratmetern größten und zentralen Grünfläche Obergiesings gekostet. Der »Relaunch« kommt gut an. Die Resonanz der Bürger vor Ort, der Interessensvertreter aus Politik und Stadt sowie die Offiziellen der Vereine und Organisationen im Umfeld jedenfalls fanden – fast – nur lobende Worte bei einem »Runden Tisch«, zudem sich alle örtlich Beteiligten auf Einladung des sozialen Netzwerkes Regsam und der Sozialen Stadt (aus deren Fördermitteln das Projekt entscheidend mit unterstützt wurde) zusammenfanden.

Vertreter der städtischen Referate, des örtlichen Bezirksausschusses Obergiesing-Fasangarten, des Alten- und Servicezentrums oder Volkshochschule gehörten zu den Teilnehmern – ebenso aber auch Abgesandte des Straßenfußballprojektes »Bunt kickt gut«, das entlang des runderneuerten grünen Herzens Obergiesings ebenfalls eine Heimat finden soll. Zum umgesetzten Gestaltungswillen gab es vor Ort viel Lob – Kritik wurde nur in wenigen Einzelpunkten laut. So sollten nach Meinung vieler Round-Table-Teilnehmer dringend mehr soziale Angebote im Park vom Frühsport bis zum Bewegungsparcours noch geschaffen werden. Die Volkshochschule zeigte sich bereits aktiv: sie denkt darüber nach, im Park künftig »Outdoor-Bildung« anzubieten. Zudem wird auch erwogen, das Gesundheitsprojekt an den Giesinger Schulen künftig auch im Weißenseepark stattfinden zu lassen. Der Förderungsfonds des Bund-Länder-Kommunen-Programms Soziale Stadt oder mögliche Budgetvergaben aus Ressourcen des örtlichen Bezirksausschusses könnten die Aktivitäten speisen. Nicht nur Freunde hatte dagegen die Radroute mitten durch die Grünanlage. »Die erwachsenen Radlritter könnten durchaus auch außen rum fahren«, meinte einer der Beteiligten.

Insgesamt betrachtet gab es viel Zustimmung zum »kleinen Juwel in Giesings Mitte« wie der Park von SPD-BA-Mandatar Klaus Neumann genannt wurde. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. Viele neue oder erneuerte Aufenthalts- und »Aktionsräume« (Diktion Baureferat) stehen den Besuchern zur Verfügung, ein den gesamten Park umlaufender, befestigter Allwetterweg erleichtert die Nutzung auch mit Gehhilfen, Rollstühlen oder Kinderwägen. Das Verhältnis im Park scheint gut abgewogen: Ruhezonen für ältere Menschen und Ruhesuchende wechseln mit attraktiven Spielbereichen für Kinder und Jugendliche. Auch an Menschen mit Behinderungen wurde gedacht: Rollstuhlreck – oder -karussell sowie eine Nestschaukel machen auch für behinderte Kinder den Aufenthalt lohnenswert. Ein barrierefreier Spielweg verbindet die unterschiedlichen Spielinseln, flankiert von Bänken und Tischen – damit Eltern ihren Kids auch ruhend beim Toben zuschauen können. Jogger, Walker und Gymnastiker trifft man ebenfalls bereits reichlich beim Gang durch die Grünlandschaft nahe des neuen Agfa-Parks. Auf den Allwetterplätzen im Park sind zudem heiße Matches in Streethockey, Fußball, Rollstuhlsport oder Basketball möglich. Ein Multifunktionsplatz in zentralem Parkbereich soll auch für kleinere Aufführungen oder die »Schule im Grünen« genutzt werden können. Direkt daneben entstand auch das »Giesinger Wetterdach« – ein von den örtlichen Jugendlichen gewünschter Treffpunkt mit Regenschutz auf dem Gelände.

Freunde der Fauna und Flora bietet sich besonders auch der Nordbereich des Weißenseeparks an: Rund um die große Biotoplandschaft haben hier am Teich Amphiebien und Insekten, Vögel und Bienen eine Heimat gefunden. Auch ein Wahrzeichen hat der Park – sogar deren viele: große Findlingssteine prägen die Eingangsbereiche und markieren die unterschiedlichen Funktionsräume. H. Hettich

Artikel vom 13.12.2011
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