Verdächtige Schaumbildungen im Wasser melden

München · Phänomen an Flüssen

Kein Grund zur Sorge, aber unter Beobachtung: Schaumbildung wie im Kalterbach. Foto: WWA

Kein Grund zur Sorge, aber unter Beobachtung: Schaumbildung wie im Kalterbach. Foto: WWA

München · Derzeit ist in Flüssen und Bächen in und um München immer wieder sporadisch das Phänomen von Schaumbildungen zu beobachten.

„Konkrete Beprobungen der Schaumbildungen erfolgten durch das Wasserwirtschaftsamt (WWA) an der Isar in Freising, am Kalterbach (Zulauf zur Amper) und am Tiefen Graben (Ablauf des Karlsfelder Sees)“, erklärt auf Nachfrage Matthias Junge, Sprecher des WWA.

Für die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes München, Sylva Orlamünde, jedoch kein Grund zur Sorge: „Die Wetterbedingungen der letzten Wochen mit der vorherrschenden Trockenheit haben für sehr konstante Bedingungen in unseren Gewässern bis hin zu Niedrigwassersituationen geführt“, erklärt Orlamünde. „Diese Abflussverhältnisse begünstigen die Massenentwicklung von sogenannten Kieselalgen auf dem Gewässergrund, welche man auch als Laie als braunen Belag am Gewässerboden identifizieren kann. Wenn diese Algen großflächig absterben, kann es zu Eiweißfreisetzungen im Wasser kommen, welche durch Strömungswirbel oder Turbulenzen dann zu regelrechten Schaumkronen aufgeschlagen werden“, meint Orlamünde und fügt hinzu, dass es sich hierbei in 99 Prozent aller Fälle um einen natürlichen gewässerbiologischen Vorgang handle, welcher vor allem im Winter und Frühjahr zu beobachten sei. „Die Zeiten, in welchen Schaumbildungen aus dem Eintrag von Waschmitteln in unsere Gewässer stammten, haben wir glücklicherweise schon lange hinter uns gelassen, da sich zum einen die chemische Zusammensetzung der Waschmittel geändert, zum andern aber auch die Abwassertechnik und der Anschlussgrad der Bevölkerung an die Abwasserentsorgung im Vergleich zu den 70er-Jahren dramatisch verbessert habe.

Trotz allem rät Orlamünde zur Wachsamkeit bei verdächtigen Schaumbildungen im Wasser, welche sich vor allem durch ungewöhnliche Geruchsbildungen bemerkbar machen. „In solchen Fällen sollte durchaus das zuständige Wasserwirtschaftsamt informiert werden“ erklärt Orlamünde.

Artikel vom 11.12.2011
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