Ulrike Jandl ist die neue Leiterin des Taufkirchner Bürgertreffs

Taufkirchen · Gute Wahl getroffen

Dr. Ulrike Jandl lenkt ab sofort die Geschicke des Taufkirchner Bürgertreffs, der vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben wurde.	Foto: Schunk

Dr. Ulrike Jandl lenkt ab sofort die Geschicke des Taufkirchner Bürgertreffs, der vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Foto: Schunk

Taufkirchen · Wenn Ulrike Jandl sagt, der Bürgertreff Taufkirchen »lebt«, dann darf die neue Leiterin der Einrichtung in der Wildapfelstraße 8 gleich mehrfach zutreffend interpretiert werden:

Seit der Eröffnung des Treffs vor zwei Jahren hat dieser sich mit immer mehr Leben gefüllt, er bietet den Bürgern jede Menge praktischer Lebenshilfe - und ist bei Besuchern wie ehrenamtlich Engagierten schon längst ein beliebter Fixpunkt im Leben geworden. Allein in den ersten 14 Monaten seines Bestehens konnte sich der Bürgertreff im Einkaufszentrum am Lindenring reger Nachfrage erfreuen: 10.100 Bürger fanden den Weg in die neue Einrichtung. Heuer waren es bis Ende November sogar schon sage und schreibe 18.600 kleine und große Menschen, die den Treff besuchten, freut sich Bernd von Loeben (ILT) aus dem achtköpfigen Leitungsteam des Bürgertreffs. Dass dem Leitungsteam auch Gemeinderäte quer durch alle Fraktionen angehörten, zeige, dass die Gemeinde hinter der Einrichtung stehe, erklärt von Loeben. Er und Herbert Böhm (CSU) sind die Vorgänger von Ulrike Jandl.

Mit der 51-jährigen fiel die Wahl des Leitungsteams auf die richtige Frau an der richtigen Stelle: Die Erzieherin, Sozialpädagogin und promovierte Sonderpädagogin bringt eine Reihe von Qualifikationen für die Spitze des Bürgertreffs mit. Sie bietet seit vielen Jahren in der »Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung im Hachinger Tal« am Köglweg Betroffenen und deren Angehörigen fundierte und individuelle Hilfestellung und Unterstützung bei Problemen im täglichen Leben aber auch im Umgang mit Behörden. An jedem ersten Dienstag im Monat steht Ulrike Jandl, die mit einer Muskelschwäche auf die Welt kam und im Rollstuhl sitzt, auch im Bürgertreff für Fragen in ihrer Sprechstunde zur Verfügung. Sie kennt nicht nur aus eigner Erfahrung die Nöte und Sorgen von behinderten Menschen sondern hat über dieses Thema auch promoviert. »Die optimale Beratung von Menschen mit Behinderungen« heißt ihre Doktorarbeit.

Beratung, nicht nur in allen Fragen rund um Hilfen für Behinderte ist nämlich eines der beiden ganz großen Standbeine des Bürgertreffs. Das niedrigschwellige Angebot wird von den Bürgern gerne in Anspruch genommen, egal, ob es um Hilfe bei Anträgen, den Umgang mit Ämtern oder die Wohnungssuche geht. »Wir sind unbürokratisch für die Menschen da«, sagt Jandl. Nach Erfahrung auch von Bernd von Loeben fällt vielen Bürgern der Weg in den Bürgertreff leichter als der Gang ins Rathaus. »Wir versuchen, den Menschen zu helfen«, betont Ulrike Jandl schlicht. »Wir Taufkirchner sind für uns Taufkirchner da«, bringt sie das Angebot des Bürgertreffs auf den Punkt. Dieses will sie im Rahmen ihrer bis Ende Oktober 2012 währenden Amtszeit noch weiter ausbauen. Dazu gehört neben dem umfassenden Beratungs- und Hilfsangebot für alle Altersgruppen wie etwa auch für Senioren oder bei den Schüler-Hausaufgaben auch der Treff als Begegnungsstätte.

Manches ergibt sich da auch ganz einfach aus dem Alltag des Angebots. Kinder, auch mit Migrationsangebot, kommen zur Hausaufgabenbetreuung oder in den offenen Mädchentreff und begegnen dabei auch ganz automatisch den älteren Mitbürgern im Treff. Diese generationsübergreifende Wirkung findet Jandl »für beide Seiten ganz wichtig«. Integration quer durch alle Altersstufen und Herkunftsfamilien leistet einen wertvollen Beitrag zum gedeihlichen Miteinander aller Bürger in Taufkirchen. Auch, wer einfach nur kostenlos die Zeitung lesen oder einen Kaffee trinken will, ist in der Regel zwischen 9 und 18 Uhr herzlich willkommen. Die 30 Ehrenamtlichen würden sich übrigens über weitere Verstärkung durchaus freuen, verriet Jandl. Auch in den Weihnachtsferien ist der Bürgertreff geöffnet, jeder ist willkommen. Ka

Artikel vom 06.12.2011
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