Haidhausen · Neugierig geblieben

Lange Jahre eine Institution im deutschen Fernsehen: Friedrich Nowottny. Foto: WDR Frank Ossenbrink

Haidhausen · Im Rahmen des Themenschwerpunktes »Alter ist Zukunft« findet im Gasteig eine Veranstaltung mit der Fernsehlegende Friedrich Nowottny statt: »Journalist zu sein ist einfach das Schönste auf der Welt – Acht Kanzler und ein (Journalisten-)Leben.«

Am Dienstag, 13. Dezember, 19 Uhr lädt die Offene Akademie der Münchner Volkshochschule in die Black Box des Gasteigs, Rosenheimer Straße 5. Der Eintritt kostet 7 Euro. Voranmeldung unter der Kurs-Nr. BG 128 E bei allen Anmeldestellen der MVHS möglich. Infos unter Tel. 0 89 / 4 80 06 - 62 20. »Wissen Sie, Herr Nowottny...«, pflegte Karl Schiller, Wirtschaftsminister zu Zeiten der ersten großen Koalition, seine Antworten im Interview mit Friedrich Nowottny einzuleiten. Er hatte sie alle vor der Kamera, die Großen der Republik. In Erinnerung blieb besonders ein Interview mit Willy Brandt im Jahr 1972. Brandt sagte damals in dem Interview nicht mehr als drei Wörter: »Ja«, »Nein« und »Doch«. Nowottny hatte ihm zuvor mitgeteilt, der Beitrag dürfe nicht länger als »einsdreißig« sein.

Friedrich Nowottny ist – nach tausend Moderationen des »Berichts aus Bonn« und nach zehn Jahren Intendanz des Westdeutschen Rundfunks – selbst legendär geworden als Beobachter, Kommentator und Zeitzeuge der Bundesrepublik. Im Gespräch lässt er Erinnerungen an Glanz- und Tiefpunkte der Bundesrepublik wach werden, denkt darüber nach, wie sich Politik und Medien in den vergangenen sechs Jahrzehnten verändert haben, berichtet über Höhen und Tiefen seines beruflichen Lebens und verrät, wie es ihm gelungen ist, auch mit 82 Jahren noch mitten im Leben zu stehen. Für Friedrich Nowottny – so sagt er selbst – ist »Lebenserfahrung ein riesiges Kapital, vorausgesetzt man bleibt neugierig und verschließt sich nicht wie eine Auster.«

Artikel vom 08.12.2011
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