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Evolution im Pflanzenreich
Nymphenburg · Dollos Gesetz
Die Gattung Euphorbia hat ihre Blütenblätter im Laufe der Evolution völlig reduziert. Foto: Franz Höck
Nymphenburg · Der Botanische Garten München-Nymphenburg, Menzinger Straße 65, erklärt seinen Besuchern am Sonntag, 11. Dezember, um 10 Uhr in der Führung »Dollos Gesetz«, warum der Weihnachtskaktus keine Blätter hat. Treffpunkt ist um 10.00 Uhr in der Eingangshalle der Gewächshäuser.
Louis Dollo war ein belgischer Evolutionsforscher und Paläontologe, der sich mit dem Gesetz der Unumkehrbarkeit des Verlustes komplexer Organe einen Namen gemacht hat. So ist es unmöglich, dass eine Schlange im Lauf der Evolution ihre einst verloren gegangenen Beine wieder erwirbt, oder ein Vogel mit zähnestarrendem Maul seine Nahrung zerteilt. Allerdings haben einige Vögel Ersatzstrukturen für Zähne entwickelt – man denke an den fischfressenden Gänsesäger, der seine schlüpfrige Beute mit zahnartigen Strukturen am Schnabelrand festhält. Auch im Pflanzenreich gibt es interessante Beispiele von Arten, die im Lauf der Evolution komplexe Organe verloren haben. So haben Kakteen als Anpassung an ihre trockene Umgebung ihre Laubblätter zurückgebildet. Einige Arten sind im Lauf der Jahrmillionen aus den staubigen Wüsten wieder in die feuchten Regenwälder zurückgekehrt. Wie von Dollo vorhergesagt, haben diese Kakteen ihre Blätter nicht wieder erworben – aber sie haben verblüffende Ersatzstrukturen entwickelt – der berühmte Weihnachtskaktus ist das beste Beispiel. Dr. Thassilo Franke zeigt am Sonntag Pflanzen, deren eigentümliche Gestalt durch Dollos Gesetz erklärt werden kann. Die Teilnahme an der Führung ist im Eintrittspreis von 4 bzw. 2,50 Euro inbegriffen.
Artikel vom 07.12.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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