Zentrum · »Die Reise zum Mond«

Der Film »Die Reise zum Mond« ist der Höhepunkt des Programms rund um Georges Méliès. Foto: VA

Zentrum · Zum 150. Geburtstag von Georges Méliès, dem Pionier und Zauberkünstler des Films, zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, am Donnerstag, 8. Dezember, um 19.00 Uhr ein Kurzfilmprogramm mit seinen schönsten Klassikern – darunter auch viragierte und handkolorierte Kopien und zwei 3D-Filme aus dem Jahr 1903, die zwischen 1896 und 1912 entstanden sind.

Höhepunkt des Programms ist die Aufführung des Films »Le Voyage dans la Lune« (Die Reise zum Mond) aus dem Jahr 1902 in der Farbfassung, der von der Fondation Technicolor, der Fondation Groupama Gan und Lobster Films frisch restauriert wurde. Der 14-minütige Film galt lange als verloren, bis 1993 eine Kopie in sehr schlechtem Zustand in Barcelona gefunden wurde. Mit Hilfe digitaler Technik konnte der Film aufwändig restauriert werden und feierte im Mai 2011 beim Filmfestival in Cannes seine Wiederaufführung – 109 Jahre nach seinem Erscheinen.

Anders als bei Lumière, dem Techniker und Dokumentaristen, begab sich Méliès in die fantastischen Möglichkeiten, die das neue Medium bot. Mit fester Kamera schuf er in seinem Studio, der Guckkastenbühne, fantastische Welten. In seinen experimentierfreudigen Filmen setzt Méliès seine gutbürgerliche Welt aus der Zeit der Jahrhundertwende einem verfremdenden Exotismus aus. So steht etwa das Plüschsofa zwischen Affen im Dschungel, und Herren in Gehrock und Zylinder stolzieren zwischen Mondkratern umher. Die elf Filme des Programms haben eine Länge zwischen einer und 31 Minuten und werden live am Flügel und an der Violine von Günter A. Buchwald begleitet. Der Eintritt kostet 6 Euro und 5 für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Eine Kartenreservierung ist möglich unter Tel. 23 3 9 64 50.

Artikel vom 03.12.2011
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