Christl Mitterer wechselt von der SPD zur CSU

Vaterstetten · Scheiden tut (nicht) weh

Parteilos und doch bei der CSU: Christl Mitterer. 	Privat

Parteilos und doch bei der CSU: Christl Mitterer. Privat

Vaterstetten · Die Vaterstettener Gemeinderätin Christl Mitterer ist aus der SPD aus- und in die CSU eingetreten. Trotz des politischen Frontenwechsels nennt sie sich selbst „parteilos“.

Mitterer sieht ihre „politische Heimat“ nicht mehr in der SPD, weil sich die Partei und sie in unterschiedliche Richtungen entwickelt hätten. Zu Anfang von Mitterers 15-jähriger Parteizugehörigkeit hätte man „einige gute Jahre miteinander gehabt, an die ich mich auch gerne zurückerinnere“. Zuletzt sei es jedoch zu einem „deutlichen Entfremdungsprozess“ gekommen, der Mitterer nun „nach reiflicher Überlegung“ veranlasst hat, nicht nur der Partei, sondern auch der Fraktion den Rücken zu kehren.

Als parteilose Gemeinderätin will sich Mitterer weiterhin für ihre Heimatgemeinde engagieren und kommunalpolitisch aktiv bleiben. Und in einer politischen Gemeinschaft könne sie als Mitglied in einem Team mehr mitgestalten, als als Einzelkämpferin „allein auf weiter Flur“. Und die CSU-Gemeinderatsfraktion stehe ihr nach ihrem Abschied von der SPD am nächsten.

Die SPD Vaterstetten bedauert den Austritt Christl Mitterers aus der Partei und Gemeinderatsfraktion. Wenn jemand nach so langer Mitgliedschaft feststellt, dass seine politischen Grundüberzeugungen nicht mehr mit denen der SPD übereinstimmen, sei dies zu akzeptieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei. „Außerordentlich schmerzhaft“ sei jedoch die Erkenntnis, dass Mitterer ihre neue politische Heimat in den Reihen der CSU-Fraktion finden möchte. Schließlich habe sie ihr Gemeinderatsmandat über die Liste der SPD erhalten. „Wir sind der Überzeugung, dass die Wählerinnen und Wähler, die eine SPD-Kandidatin gewählt haben, nicht die CSU-Fraktion im Gemeinderat stärken wollten.“ Die SPD will nun umso mehr die eigenen Reihen schließen und „weiterhin konstruktiv, kritisch und kreativ“ für das Wohl der Bürger der Gemeinde arbeiten.

Die CSU-Fraktion im Vaterstettener Gemeinderat indes hat dem Aufnahmeantrag der parteilosen Gemeinderätin Christl Mitterer einstimmig entsprochen. Laut CSU-Fraktionsvorsitzendem Michael Niebler freuen sich die Parteimitglieder auf die Mitarbeit von Frau Mitterer. „Sie bringt sich seit neun Jahren mit großer Sachkompetenz und viel Herzblut in den Gemeinderat ein.“ Mitterer sei „ein Gewinn für eine sachorientierte Kommunalpolitik und deshalb auch ein Gewinn für uns“.

An der Sitzverteilung in den Ausschüssen des Gemeinderats ändert sich durch diese Entscheidung nichts: Die SPD behält ihre zwei Sitze, die CSU gewinnt zu ihren bislang acht Sitzen keinen weiteren hinzu. Christl Mitterer scheidet als SPD-Vertreterin aus dem Personalausschuss sowie aus dem Familien-, Kultur- und Sportausschuss aus; die SPD kann diese beiden Ausschusssitze aus ihren Reihen neu besetzen. Die CSU-Fraktion hat beschlossen, Christl Mitterer künftig in den Finanzausschuss statt Simone Späth und in den Personalausschuss statt Edith Fuchs zu entsenden. Die Beschlussfassung erfolgt in der Gemeinderatssitzung am 18. Januar. ko

Artikel vom 01.12.2011
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