München Rangers basteln nach schlechter Saison am Kader

München · Ziel: Einfach besser werden

Den Ball flach halten wollen die Munich Rangers in der neuen Saison. Foto: jl

Den Ball flach halten wollen die Munich Rangers in der neuen Saison. Foto: jl

München · Die Saison 2011 war für den Football-Bayernligisten München Rangers eine reine Katastrophe. Nach zwei vergeblichen Anläufen hatte endlich der Aufstieg in die Drittklassigkeit gelingen sollen. Doch schnell wurde klar: Zu blauäugig war man an die Planung gegangen, hatte den eigenen Kader völlig überschätzt.

Statt oben mitzumischen, setzte es eine Niederlage nach der anderen, die Rangers landeten am Ende auf dem vorletzten Rang. „Schlechter kann es nicht mehr werden“, sagt heute Klubpräsident Michael Arzberger, der mit Eifer an einem besseren Jahr 2012 strickt – und sich mit vorlauten Zielen diesmal zurückhält. In Absprache mit dem bisherigen Headcoach Philipp Podmaniczky wurde entschieden, dass der Posten des Cheftrainers neu besetzt werden muss. Einen aussichtsreichen Kandidaten für die vakante Stelle gibt es laut Arzberger bereits, er soll jedoch erst im Januar präsentiert werden. Bis dahin organisiert und koordiniert Fabian Vulic, ein Rangers-Urgestein, das Training – bereits am 5. Oktober startete die Vorbereitung auf die kommende Saison. Podmaniczky selbst wird dem Verein als Defense Coordinator erhalten bleiben.

Der Trainerstab wurde außerdem bereits um zwei Neuzugänge erweitert. Die Rangers haben sich mit zwei Coaches verstärkt, die auch die bayerischen Jugendauswahlen betreuen. Frank Roser übernimmt künftig die Rolle des Offense Coordinators und betreut die Quarterbacks des Bayernligisten. Eugen Kremser kümmert sich um die Defense- und Offense-Lines. „Die beiden bringen nicht nur viel Wissen mit, sie gehen mit viel Energie an ihre Aufgaben“, schildert Arzberger seine ersten Eindrücke. Das war vor allem wichtig, um die Stimmung, die während der vergangenen Saison auf den Nullpunkt sank, wieder zu verbessern.

Gerade in Frank Roser haben sich die Rangers einen interessanten Mann geholt. Roser ist gerade mal 27 Jahre alt und bringt dennoch eine Menge Erfahrung mit. In den Jahren 2007 und 2008 stand er noch als aktiver Spieler als Quarterback im Kader der Stuttgarter Scorpions in der höchsten deutschen Spielklasse und schaffte es sogar in die deutsche Nationalmannschaft. Mittlerweile betreut er die Quarterbacks der deutschen Jugendauswahl.

Und genau auf Rosers Paradeposition drückte im vergangenen Jahr der Schuh bei den Rangers. Nach dem Abgang des Neuseeländers Jonathan Pengally konnte die wichtigste Position im American Football nicht mehr adäquat besetzt werden. „Da haben wir uns verschätzt“, gibt Arzberger zu. Abhilfe soll nun Julian Zettl schaffen. Gerade mal 20 Jahre alt, ist er der große Hoffnungsträger. Er kommt von den Munich Cowboys, wo er hinter Nationalspieler Gary Lautenschlager nicht zum Zug kam. „Ich glaube, damit haben wir einen entscheidenden Schritt gemacht“, zeigt sich Arzberger optimistisch, „Julian hat unheimliches Potenzial. Er ist ein junger, ehrgeiziger Spieler.“ Coach Roser soll intensiv mit Zettl arbeiten.

Neben weiteren Neuzugängen – Arzberger berichtet von bis zu zwölf „neuen Gesichtern aus ganz Deutschland“ in den ersten Trainingseinheiten – sollen verstärkt Nachwuchsspieler eingebaut werden. Juniorennationalspieler Bene Saalfrank und Philipp Kunze, Kapitän der bayerischen Jugendauswahl (hier stellen die Rangers sieben Spieler), sollen künftig regelmäßig bei den Herren mittrainieren. All das seien positive Zeichen für die Zukunft, meint Arzberger, der sich dennoch mit Zielen zurückhält. Während er in den letzten drei Jahren stets den Aufstieg ausrief, sagt er mittlerweile nur: „Wir wollen einfach besser werden.“ Von Jan Lüdeke

Artikel vom 05.12.2011
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