CSU-Veranstaltung zum Thema Kinderbetreuung

Bogenhausen · Rückstand wettmachen

CSU-Ortsvorsitzender Marian Offman (li.) moderierte die Runde, die Geschäftsführer Venanz Schubert organisiert hatte. Susanne Herrmann, Leiterin der Kindertagesstätten der Stadt München, stand Rede und Antwort zur Betreuungssituation.	Foto: ikb

CSU-Ortsvorsitzender Marian Offman (li.) moderierte die Runde, die Geschäftsführer Venanz Schubert organisiert hatte. Susanne Herrmann, Leiterin der Kindertagesstätten der Stadt München, stand Rede und Antwort zur Betreuungssituation. Foto: ikb

Bogenhausen · Um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können beanspruchen die Eltern je nach Alter des Nachwuchses verschiedene Betreuungsmöglichkeiten.

Anders als der Freistaat verzeichnet München einen wahren Baby-Boom mit jährlich mehr als 14.000 Neugeborenen, davon etwa 800 bis 900 Babys im 13. Stadtbezirk. Wie es mit der Betreuung wirklich ausschaut, das erläuterte jetzt Susanne Herrmann, Leiterin der Kindertagesstätten im Bildungsreferat, bei einer Diskussionsrunde der CSU Bogenhausen-Ost, die Ortsvorsitzender und Stadtrat Marian Offman moderierte. »Parteiübergreifend unternimmt die Stadt große Anstrengungen, um die Kinderbetreuung zu sichern und auszubauen. Wir in Bogenhausen sind ja mit Plätzen nicht gerade im Übermaß gesegnet«, konstatierte Offman. Und: »Der Stadtrat hat gerade ein 100-Millionen-Euro-Programm verabschiedet, um mehr als 2.000 Betreuungsplätze zu schaffen.« Dazu muss man wissen: Bis zum 14. Lebensjahr werden in der Metropole mehr als 55.000 Kinder – darunter rund 8.500 bis zu drei Jahren – von etwa 5.000 Personen betreut. Dies alles in 420 städtischen (knapp 30.000 Kinder) und 770 in sozialen, kirchlichen und privaten Einrichtungen. »Das Thema geht mich auch privat an«, versicherte Juristin Herrmann den Zuhörern, »ich habe drei Kinder im Alter von 13, 12 und 8 Jahren.« Ob Krippe, Hort oder Kindergarten – bisher waren die Zuständigkeiten dafür verteilt. Seit Jahresbeginn sind sie mit Arbeitsaufnahme der 43-Jährigen, Chefin eines 430-Millionen-Euro-Etats, unter einem Dach zusammengefasst.

Bogenhausen ist bei der Versorgung ein Stiefkind in München. Doch der Rückstand soll wettgemacht werden.

  • Bei den Krippenplätzen beträgt die Abdeckung (Bogenhausen in Klammern) in München 36 (26,9) Prozent, laut Herrmann »ist das mittelfristige Ziel 43 (50) Prozent, der Bedarf liegt bei etwa 50 Prozent. Da in der Stadt aber nur etwa sieben Prozent der Ein- und Zweijährigen betreut werden, liegt der Abdeckungsgrad bereits heute über 50 Prozent.« Die absoluten Zahlen für den 13. Stadtbezirk verdeutlichen die Not mancher Eltern: Rund 2.200 Kinder sind registriert, etwa 600 werden betreut, für 330 Kinder gibt es keinen Platz.
  • Im Kindergartenbereich: 88 (80) Prozent Deckung sind erreicht, angestrebt werden 90 (100) Prozent.
  • Die Werte für Horte: 69 (60), angestrebt werden 80 Prozent.

Vor dem Hintergrund des elterlichen Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz ab 2013 lautet Herrmanns Credo »ausbauen und einstellen«. 40, oftmals kleine städtische Areale für Bauten »haben wir gefunden, jetzt ist es aber zu Ende«. Dazu gelte es, neues Personal zu gewinnen (2.400 Euro Einstiegsgehalt nach fünf Jahren Ausbildung) sowie die Qualität der Betreuung zu sichern und auszubauen. Dazu ein Beispiel: 40 von 50 Grundschullehrerinnen ohne Anstellung arbeiten nach einer sechsmonatigen Umschulung jetzt als Erzieherinnen. ikb

Artikel vom 30.11.2011
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