Haidhausen · Martinsumzug auf andere Art

Es gab auch einige Bewohner des St. Josef-Heims, die im Rollstuhl mit dabei waren. Foto: Privat

Haidhausen · Am 10. November ritt der heiligen St. Martin hoch zu Ross mit seinem roten Mantel vom St. Josefs-Heim los. Ihm folgten eine große Schar von Kindergartenkindern und deren Eltern sowie 42 Altenheimbewohner, laufend oder im Rollstuhl sitzend, mit Angehörigen, Ehrenamtlichen und Mitarbeitern durch Haidhausen.

Erdacht und organisiert hat das Projekt Elisabeth Maier, die seit acht Jahren ehrenamtlich im Altenheim St. Josef arbeitet. Natürlich leuchteten bei dem Umzug mitgeführte Laternen, und es erklangen Martinslieder aus den Kehlen von Jung und Alt. Jedes der Kindergartenkinder trug stolz seine selbstgebastelte Laterne. Die Senioren hatten verschiedenfarbige elektrische Laternen. Anschließend waren alle eingeladen zu einem gemütlichen Beisammensein im Innenhof, mit Köstlichkeiten wie Kinderpunsch, gebackenen Martinsgänsen und Wurst- und Käsesemmeln, die der Elternbeirat des Kindergartens organisiert hatte. Die Kinder waren begeistert, von dem schönen, ruhigen Pferd, das nach dem Umzug ganz viele Streichleinheiten bekam. Was alle sehr begrüßten, war das Engagement der Polizei Au/ Haidhausen, die die Straße für den Zug frei hielt.

Mit strahlenden Augen sagte eine Altenheimbewohnerin im Anschluss an den Martinsumzug: »Ich habe schon viele Martinsumzüge mitgemacht, als Kind, mit meinen eigenen vier Kindern, aber so schön war keiner und sogar mit einem richtigen Pferd und das mitten in der Stadt.« Mit Tränen in den Augen erzählte ein 81-jähriger, großgewachsener Herr: »Einfach nua schee!« Ein 91-jähriger Bewohner hat nicht gewusst, dass er noch so weit gehen kann, aber abgelenkt durch Kinder, Pferd und Laterne war es für ihn ein »Katzensprung«. Er hat sich schon für nächstes Jahr angemeldet, und wenn’s sein muss im Rollstuhl.

Artikel vom 28.11.2011
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