Die Doris-Schwaabe-Kolumne: Rund um die Gesundheit

Herbstzeit ist Erkältungszeit

Herbstzeit ist Erkältungszeit. Sollen wir jetzt unser Immunsystem stärken, zum Beispiel mit Vitamin C oder mit Zink? Helfen diese künstlichen Zusätze überhaupt? Wir sprachen mit Doris Schwaabe, Inhaberin der SaniPlus Apotheke im pep, über das Thema Nahrungsergänzungsmittel.

Frau Schwaabe, brauchen wir Nahrungsergänzungsmittel oder reicht eine gesunde Ernährung aus?

Grundsätzlich gilt: keine Nahrungsergänzung kann eine gesunde Ernährung ersetzen. Zugegeben, es ist nicht immer ganz einfach, alle Empfehlungen einzuhalten: Fünf Handvoll Obst und Gemüse täglich, dazu fettarme Milchprodukte, Vollkornprodukte und so weiter. Und von den fettigen und süßen Sachen entsprechend weniger. Wenn uns das alles gelingt, sind Gesunde gut gewappnet und versorgt.

Sie sagen »Gesunde«. Was ist dann mit kranken oder gar chronisch kranken Menschen?

Das darf man tatsächlich nicht unterschätzen: Viele verschiedene Erkrankungen und auch Medikamente können den Bedarf an bestimmten Nährstoffen dauerhaft erhöhen. Das ist dann allein mit dem Essen nicht mehr zu schaffen. Ein Vitalstoffräuber ist auch der bekannte »Dauerstress«.

Warum erhöht Stress den Bedarf an Mikronährstoffen?

Ich möchte das so vergleichen: bei einem Spitzensportler, der sehr viel trainiert, läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren. Damit werden mehr Mikronährstoffe verbraucht, und viele Spitzensportler versorgen Ihren Körper auch ganz gezielt mit passenden Nahrungsergänzungsmitteln. Bei Stress wird vermehrt das Hormon Adrenalin ausgeschüttet und auch dadurch verbraucht der Körper mehr Vitamine und Mineralstoffe. Nur Stressgeplagten ist der erhöhte Bedarf oft gar nicht bewusst. Dazu kommt, dass gestresste Menschen sich oft weniger Zeit für gesundes Essen nehmen.

Was sollte man bei der Auswahl von Nahrungsergänzung beachten?

Die wichtigste Frage ist: was will ich erreichen, was ist mein Ziel? Will ich einen Mangel ausgleichen oder habe ich einen erhöhten Bedarf identifiziert, kann ich ganz gezielt dagegen etwas tun. Also nicht einfach irgend etwas nehmen und hoffen, dass es schon helfen wird, sondern das geeignete Präparat auswählen. Oft wirken auch Kombinationen viel besser als einzelne Stoffe, da im Stoffwechsel immer ganz viele der kleinen Helfer zusammenspielen, sich gegenseitig ergänzen und sogar regenerieren. Gerne hilft mein Apotheken-Team dabei, sich im Dschungel der Angebotsvielfalt zurechtzufinden und das individuell passende Produkt auszuwählen.

Gibt es denn Nährstoffe, die von besonders vielen Menschen ergänzt werden sollten?

Da fällt mir spontan das Vitamin D3 ein. In unterschiedlichen Studien konnte bei gesunden Erwachsenen zu 40 bis 90 % eine mangelhafte Vitamin D3-Versorgung festgestellt werden. Und im Winter ist die Gefährdung durch fehlende Sonneneinstrahlung auf die Haut noch größer. Auch hierzu beraten wir gerne in der Apotheke.

Frau Schwaabe, wir danken für das Gespräch.

Artikel vom 23.11.2011
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