Ende einer musikalischen Ära in Vaterstetten – wohl für immer

Vaterstetten · Konzerte »im Exil«

Rathauskonzerte wie mit Julian Streckel (o.) und Lauma Skride (r.) werden in Vaterstetten künftig wohl nicht mehr stattfinden.	Foto: Gemeinde/Borggreve/Privat

Rathauskonzerte wie mit Julian Streckel (o.) und Lauma Skride (r.) werden in Vaterstetten künftig wohl nicht mehr stattfinden. Foto: Gemeinde/Borggreve/Privat

Vaterstetten · Am vergangenen Sonntag fand das letzte Rathaus-Konzert im Lichthof des Vaterstettener Rathauses statt – nicht nur für dieses Jahr, sondern wahrscheinlich für immer.

Schon seit zwei Jahren weiß die Gemeinde, dass der Lichthof als Versammlungsstätte nicht mehr den Anforderungen der aktuellen Brandschutzverordnung entspricht. »Um die Sicherheit der Veranstaltungsbesucher zu gewährleisten, haben wir das Maximum auf 100 Besucher reduziert, prüfen aber derzeit, ob die Zahl erhöht werden kann«, erklärt Werner Schneider, Sachgebietsleiter Gebäudemanagement. »Um den Saal als Versammlungsstätte weiter nutzen zu können, müssten wir 845.000 Euro investieren«, so Bauamtsleiterin Brigitte Littke. Das habe der Gemeinderat aber parteiübergreifend vorerst abgelehnt, bis Klarheit über die Zukunft des Rathauses herrscht. In der November-Sitzung wurde die Ausschreibung des europaweiten Dialogverfahrens zur Vaterstettener Ortsmitte verabschiedet, das den Neubau des Rathauses oder die Sanierung beinhaltet.

Die Auswahl der Bewerber wird im Januar 2012 erfolgen, erst im Juli 2013 ist mit einer Vergabeentscheidung zu rechnen. Doch auch ohne Lichthof wird es kulturell weiter gehen in Vaterstetten. »Unser Programm steht bereits: Fünf Mal werden wir im GSD Seniorenwohnpark sein, drei Mal im Bürgerhaus Neukeferloh und einmal in der Kirche ›Zum kostbaren Blut Christi‹, gegenüber des Rathauses«, sagt Kurt Schneeweis, Leiter der Musikschule Vaterstetten und Organisator der Rathauskonzerte. Das erste »Rathauskonzert im Exil«, wie er es nennt, wird am Sonntag, 8. Januar, um 20.00 Uhr, im Festsaal des Seniorenwohnparks mit der Unterbiberger Hofmusik sein, unter dem Titel »Folk meets Jazz & Brass«. »Das Bürgerhaus Neukeferloh ist zwar eine andere Gemeinde, ja sogar ein anderer Landkreis, aber die freuen sich, wenn wir kommen«, so Schneeweis. Und außerdem habe man schon in der Vergangenheit dorthin ausweichen müssen, denn der Lichthof sei für manche Konzerte einfach zu klein gewesen. Auch der Don-Camillo-Chor muss demnächst ausweichen, aber auch dieser ist im Bürgerhaus Neukeferloh willkommen, wo er ebenfalls am vergangenen Sonntag ein Konzert gab. »Ausstellungen und Vorträge finden ja weiterhin im Lichthof statt«, so Schneider. Nur wo der Jugend- oder Neubürgerempfang künftig hinziehen wird, darüber ist man sich noch nicht einig in der Gemeinde. Sybille Föll

Artikel vom 22.11.2011
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