Neueste Aktion der katholischen Pfarrei St. Martin in Moosach

Moosach · Bürger können Pfeifenpatenschaft übernehmen

Pfeifenpatenschaften für die neue Orgel der katholischen St.-Martins-Kirche in der Leipziger Straße präsentierten Pfarrer Martin Cambensy (links) und Kirchenmusiker Sebastian Adelhardt am Opferstock für das neue Instrument.	Foto: ws

Pfeifenpatenschaften für die neue Orgel der katholischen St.-Martins-Kirche in der Leipziger Straße präsentierten Pfarrer Martin Cambensy (links) und Kirchenmusiker Sebastian Adelhardt am Opferstock für das neue Instrument. Foto: ws

Moosach · Die kleinste und billigste Pfeife wird nur so groß sein wie ein Streichholz und sie kostet gerade mal 25 Euro. Die längsten und größten Pfeifen werden zwischen acht und neun Meter lang sein und kosten ab 5000 Euro aufwärts.

Die neue Orgel für die St.-Martins-Kirche in der Leipziger Straße wird zwar frühestens Mitte oder Ende 2014 in dem Gotteshaus stehen, doch schon jetzt können die Bürger eine Pfeifenpatenschaft für das neue Instrument übernehmen. Das ist die neueste Aktion der katholischen Pfarrei St. Martin, die seit 2007 Geld für die neue Orgel sammelt. »Die jetzige funktioniert nicht mehr, ist außerdem nur eine reine Industrieorgel und wurde nie in den Kirchenraum integriert«, seufzt Kirchenmusiker Sebastian Adelhardt. Das 1976 eingeweihte Instrument »ist klein, quadratisch, praktisch, gut«, merkt Pfarrer Martin Cambensy ein wenig ironisch an. Auf gut Deutsch: Die jetzige Orgel sei »schlecht und seelenlos«. Mit der neuen soll alles besser werden. Sie werde Moosach bereichern und dem Stadtteil einen Konzertsaal bescheren, »der Gottesdienst wird feierlicher und die Konzerte werden attraktiv«, hofft Monsignore Cambensy. Bislang habe es in der 1924 eingeweihten St.-Martins-Kirche noch nie ein Orgelkonzert gegeben.

Damit das in ein paar Jahren möglich ist, muss die Moosacher Pfarrei viel Geld zusammenbringen. Rund eine Million Euro wird die neue Orgel kosten, die man Ende 2012 bei einer Orgelbaufirma in der Schweiz in Auftrag geben will – falls man bis dahin 700.000 Euro als Anzahlung zusammen hat. »Von vorne bis hinten wird alles Handarbeit sein«, weiß Kirchenmusiker Adelhardt zu berichten. Wohl 100.000 Arbeitsstunden seien notwendig und der Bau des Instrumentes werde 18 Monate dauern. »Die neue Orgel wird kleiner, aber besser als die jetzige: feiner und hochwertiger«, freut sich Adelhardt vorab. Solch ein Projekt stemme man nur einmal im Leben und es sei fast für die Ewigkeit: »Sie wird 500 Jahre stehen«, prognostiziert der Kirchenmusiker.

Da lohnt es sich für die Pfarrei, solch ein aufwendiges Projekt zu stemmen. Durch Spenden und diverse Veranstaltungen wie Chornächte und Konzerte habe man bereits ein gewisses finanzielles Polster, ferner hofft man auf Stiftungsgelder und weitere Spenden von Bürgern und Firmen. Außerdem rechnet die Pfarrei damit, dass die Pfeifenpatenschaften 250.000 Euro erbringen werden. Die Aktion ist erst vor kurzem angelaufen, doch für 50 Pfeifen wurde bereits eine Patenschaft übernommen, etliche Bürger hätten gleich mehrere übernommen. Grundsätzlich gilt: Je lauter und länger eine Pfeife ist, desto teurer ist sie. Auch die Sichtbarkeit spielt eine große Rolle, denn nur 120 der zirka 5000 Pfeifen werden sichtbar sein. Die günstigste sichtbare Pfeife der neuen Orgel kostet im Schnitt um die 1000 Euro. Wenn das neue Instrument endlich da ist, spielt Kirchenmusiker Adelhardt auf Wunsch eines Paten den Ton »seiner« Pfeife vor. Pfarrer Cambensy hat einen Tipp für Heiligabend: »Eine Pfeifenpatenschaft wäre ein nettes und langlebiges Weihnachtsgeschenk.«

In der St.-Martins-Kirche steht ein Opferstock mit der Aufschrift »Spende Orgel 2012«. Dahinter sind in drei Ständern auf großen Plakaten alle Register aufgeführt, das sind die Familien der Pfeifen. Da kann man sich die Klangfarbe und zum Beispiel seinen Lieblingston aussuchen. Nähere Informationen über die Pfeifenpatenschaften gibt es bei der Pfarrei St. Martin unter Telefon 1 43 14 10. Wer den Kauf des neuen Instrumentes mit einer Spende unterstützen möchte, überweist das Geld auf das Spendenkonto für die neue Orgel: Katholische Kirchenstiftung St. Martin Moosach, Kontonummer: 202144 450, bei der Liga Bank eG, Bankleitzahl: 750 903 00. Wally Schmidt

Artikel vom 28.11.2011
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