Besondere Fürsorge bei der Betreuung von Frühchen

Harlaching · Erfahrung für die Allerkleinsten

Im Krankenhaus Harlaching werden Frühchen besonders kompetent betreut.	Foto: Harlekin

Im Krankenhaus Harlaching werden Frühchen besonders kompetent betreut. Foto: Harlekin

Harlaching · Eines von zehn Kindern wird in Deutschland zu früh geboren. In der Geburtshilfe geht es um das höchstmögliche Maß an Sicherheit für Mutter und Kind, so dass auch die kleinsten Früh- und Risikoneugeborenen die bestmöglichen Chancen auf eine unbeschadete Entwicklung haben.

Im städtischen Klinikum München gibt es drei hochmoderne Frühgeborenenintensivstationen: an der Kinderklinik Harlaching, an der Kinderklinik Schwabing und an der Neonatologie des Klinikums Rechts der Isar, die organisatorisch zur Kinderklinik Schwabing gehört.

Um eine optimale Versorgung von Mutter und Kind zu gewährleisten, wird ein sehr hohes Maß an interdisziplinärer Versorgung von Geburtshelfern, Neonatologen und Kinderärzten vorausgesetzt. Ziel beider Zentren ist eine qualitativ hochwertige medizinische Betreuung der kleinsten und kleinen Hochrisikopatientinnen/-patienten, bei der auch das soziale Umfeld mit in die Therapie miteinbezogen wird. Am Klinikum Harlaching werden durch den Schwerpunkt Pränatale Diagnostik und Therapie von dem Chefarzt der Harlachinger Frauenklinik, Prof. Dr. Dieter Grab, Eltern mit Risikokindern interdisziplinär betreut. Im Laserzentrum können intrauterine Lasereingriffe beim Zwillingstransfusionssyndrom durchgeführt werden. Bei Verdacht auf Fehlbildungen steht die Harlachinger Frauenklinik als Level-3-Referenzzentrum der DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) zur Verfügung. Sowohl in der Geburtshilfe als in der Neonatologie werden neueste medizinische Geräte und Methoden verwendet. Das Klinikum Harlaching hat als Perinatalzentrum Level 1 mit pränatalem und neonatologischem Schwerpunkt im Haus die Kompetenz zur Versorgung von allen Schwangerschaftsrisiken und von sehr unreifen Frühgeborenen bis zum gesunden Neugeborenen. Das Einzugsgebiet geht weit über das Stadtgebiet München hinaus. Seit Oktober 2011 ist die Harlekin-Frühchen-Nachsorge an allen drei städtischen Neonatologien implementiert. So ist für die umfassende Nachsorge der ehemaligen Früh- und Risiko- patienten/-innen auch nach Entlassung aus der Klinik gesorgt.

Das strukturierte Harl.e.kin-Frühchen-Nachsorgeprogramm an der Harlachinger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, seit 2003 als Modellprojekt mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen entwickelt, wurde systematisch ausgebaut, und ist auch als sozialmedizinische Nachsorgeeinrichtung der bayerischen Krankenkassen in München anerkannt. Schirmherr ist der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude.

»Bei Früh- und Risikogeburten fühlen sich Eltern oft unsicher und überfordert. Die Frühchen und ihre Familien brauchen nach dem Klinikaufenthalt oft noch besonders intensive Betreuung. Ziel der Nachsorge ist es, eine bestmögliche Entwicklung von Früh- und Risikoneugeborenen auch nach der Entlassung aus der stationären Betreuung zu gewährleisten und die elterliche Kompetenz durch ein schrittweises »Abnabeln« von der Klinik nachhaltig zu stärken – so lange, wie es die individuellen Bedürfnisse von Kind und Familie erfordern. Fehlentwicklungen sollen so frühzeitig erkannt und Hilfestellungen gegeben werden, um diese schnellstmöglich zu korrigieren. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Entwicklung von gefährdeten Kindern umso besser ist, je intakter das psychosoziale Umfeld eines Kindes ist«, so Chefarzt Prof. Dr. Reinhard Roos.

Zahlen und Fakten: 3.999 Geburten insgesamt am Städtischen Klinikum München, davon 2.134 am Klinikum Harlaching, 1.054 am Klinikum Schwabing und 811 am Klinikum Neuperlach, davon 56 frühgeborene Kinder unter 1.500 Gramm im Klinikum Harlaching.

Artikel vom 19.11.2011
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