Hilfe aus dem Ausland hat Tradition

Grafing · Starke Unterstützung

Grafing · Starke ausländische Verstärkungen haben beim EHC Klostersee gewissermaßen Tradition. Schon Ende der 70er-Jahre im vergangenen Jahrhundert gehörten die Kanadier Pierre Gingras und Regis Vallieres zu den herausragenden Erscheinungen in der Oberliga Süd. Jimmy Quinlan, heute erfolgreicher Nachwuchstrainer bei den Grafingern, und John Musket schossen die rot-weißen EHCler ein paar Jahre später sogar in die Zweite Bundesliga. Nicht zu vergessen Kim Collins, Ken Petrash oder Glen Goodall, die allesamt später sogar zu DEL-Ehren gekommen sind.

Mit der Verpflichtung von Patrick White und Ryan Guentzel im vergangenen Sommer sind die Klosterseer Verantwortlichen ein gewisses Risiko eingegangen, baute man doch auf zwei junge US-Boys die direkt vom College kamen – ohne bisher mit professioneller Verantwortung in einem Team, geschweige denn mit dem Leben in einem fernen Land oder auch der hier viel größeren Eisfläche als in Nordamerika konfrontiert gewesen zu sein.

Noch steht ein Großteil der Eishockey-Saison 2011/12 bevor, doch schon jetzt lässt sich sagen: Die Integration von White und Guentzel ist voll geglückt – auf dem Eis und auch jenseits der Bande. „Ich denke man sieht auch an ihrer Körpersprache, dass sich beide wohl fühlen. Ihren Wert für die Mannschaft haben sie bereits ausreichend nachgewiesen“, sagt EHC-Trainer Doug Irwin, für den deren sportliche Fähigkeiten sowieso nie zur Diskussion standen. „Eine gewisse Unsicherheit bei neuen Jungs, die nie davor außerhalb ihres gewohnten Umfeldes gespielt haben, besteht immer. Patrick und Ryan wurden mir aber auch charakterlich als sehr umgängliche Typen empfohlen, was da immer eine sehr wichtige Rolle spielt.“ Der Wert für die rot-weiße Truppe ist an Zahlen abzulesen: White (22 Jahre) skorte in 13 Pflichtspielen schon 19 Mal (neun Tore und zehn Assists); der 25-jährige Guentezl kam in ebenso vielen Einsätzen bereits auf zehn Treffer und zwölf Vorlagen. Angesprochen auf das Durchstarten in der Liste der erfolgreichsten Punktesammler in der Oberliga Süd geben sie sich eher bescheiden und zurückhaltend. „Es ist ein wirklich gutes Gefühl, Erfolg zu haben. Aber wir üben einen Teamsport aus und da ist noch wichtiger der Erfolg der Mannschaft. Man ist nur ein Teil davon und versucht jede Sekunde seinen Beitrag dafür zu leisten“, erklärte White, der froh über das Ende der Spielpause ist. Und nachschiebt, dass eine tolle persönliche Skorerbilanz auch nur durch funktionierende Nebenleute zu erreichen sei. smg

Artikel vom 20.11.2011
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