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München · Albrecht Ackerland
München · Kennen Sie jemand, der im Moment eine Wohnung sucht? Seit drei Jahren vielleicht? Oder vier? Der schon dreißig an der Zahl besichtigt hat? Der aber für zwei lausige Zimmer einer messingveredelschandelten Altbauwohnung keine 1.400 Euro ausgeben will bzw. kann? Also ich kenne keinen.
Wer ist das eigentlich, den da in München die Wohnungsnot plagt? Alteingesessene Querulanten. Es hat ja wohl wirklich jeder selbst in der Hand, ob er genug Geld verdient, um in seinem Viertel, in dem er aufgewachsen ist, weiter wohnen zu können. Und wenn dem Münchner Traditionsjammerer gerade nicht der russische Oligarch im Nacken sitzt, der kürzlich das Untergiesinger Mietshaus gekauft hat, dann wird eben beklagt, dass schon wieder ein kleines Geschäft um die Ecke für immer geschlossen hat. Als ob das schade wäre. Die Menschen sollen ihre Zeit nicht mit einem netten Ratsch im Stüberl, beim Schuster oder beim Bäcker verbringen. Das ist kostbare Zeit, in der sich leicht ein Drittjob erledigen ließe. Dann wird die Wohnung wieder bezahlbar. Aber nein. Jetzt reicht diesen Verweigerern noch nicht einmal mehr das Schimpfen über das neueste Stadtviertel, das gerade frisch verkommt, weil der neu zugezogene Wirtschaftsberater die letzte Oma aus der Straße vertrieben hat. Er kann sich die verdreifachte Miete halt leisten, und die Oma braucht sich nicht beschweren. Was will sie denn auch noch da? Sich über saubere Gehsteige beschweren? Sie sollte sich lieber den Stänkerern anschließen. Die modernsten von ihnen haben den Kampf um die Viertel bereits aufgegeben und widmen sich nun dem Stadtrand. Wenn wir den Verfall der Stadt wirklich aufhalten wollen, dann nicht, indem wir versuchen, die Stadt dichtzumachen. Wir müssen das Übel beim Schopf packen: München ist viel zu schön. Versiegelt alles, was nur irgendwie grün ist. Von mir aus auch den Englischen Garten. Damit es irgendwann heißt: Also, das haben wir uns unter München ja nicht vorgestellt.
Artikel vom 17.11.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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