Fußverkehrsstrategien in der Stadt: Diskussion

München · Neue Lust am Gehen

Zu Fuß in der Stadt unterwegs: Darüber diskutieren Planer und Experten aus München und anderen Kommunen. Foto: VA

Zu Fuß in der Stadt unterwegs: Darüber diskutieren Planer und Experten aus München und anderen Kommunen. Foto: VA

München · Die Sendlinger Straße soll teilweise zu einer Fußgängerzone werden. Dennoch werden dort relevante Aspekte für den Fußverkehr und die Aufenthaltsqualität öffentlicher Plätze nicht beachtet, kritisiert der Verein „Green City“.

Kommunale Fußverkehrsstrategien besprechen Experten am 24. November um 18.30 Uhr im Rahmen der „Münchner Mobilitätskultur“ im Verkehrszentrum des Deutschen Museums, Theresienhöhe 14a. Die Podiumsteilnehmer sind Paul Bickelbacher (FUSS e.V., München), Daniel Sauter (Urban Mobility Research, Board Member Walk21, Zürich), Horst Wohlfarth von Alm (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Grundsatzfragen der Straßenplanung, Berlin) und Horst Mentz (Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Abteilungsleiter Stadt- und Verkehrsplanung, München). Der Eintritt beträgt 3 Euro bzw. ist frei für Green City-Mitglieder.

Wie dringend es ist, über eine Münchner Fußverkehrsstrategie nachzudenken, zeigt aus Sicht von „Green City“ die geplante Erweiterung der Fußgängerzone: Die Sendlinger Straße wird zwischen Färbergraben und Hackenstraße autofrei. Leider sei weder an Bäume und Grün, noch an Sitzgelegenheiten und ein Fußgängerleitsystem gedacht worden. Andreas Schuster von Green City: „Ich begrüße es sehr, dass die Sendlinger Straße partiell die bestehende Fußgängerzone erweitert. Jedoch sind die Anforderungen an den öffentlichen Raum in den letzten Jahren gewachsen“. Laut Schuster würden die Menschen heute mehr erwarten, als eine graue Straßenwüste. „Schattige Sitzgelegenheiten unter Bäumen, die zum Verweilen laden; Grün, das den eilenden Gang des Einkäufers verlangsamt und somit auch den Blick für die Schaufenster schärft und vor allem eine Beschilderung, welche die Sehenswürdigkeiten unserer schönen Stadt hervorhebt, aber auch aufzeigt, wie gut man in München Distanzen zu Fuß zurücklegen kann: Das sind keine Luxusforderungen, sondern sollten in einer modernen, menschengerechten Stadt selbstverständlich sein“. Das Zufußgehen belebt den öffentlichen Raum und ist auf kurzen Strecken geeignet, überfüllte öffentliche Verkehrsmittel zu entlasten. Die Verbesserung der Mobilität zu Fuß ist ein Weg zur kinderfreundlichen Stadt und wird gleichzeitig dem demographischen Wandel mit der Zunahme von Seniorinnen und Senioren gerecht. Das Zufußgehen ist mit einem stabilen Anteil von 28 Prozent laut „Green City“ an allen Wegen die am häufigsten ausgeübte Form der Mobilität, welche die wenigsten Menschen aufgrund von sozialen, finanziellen oder körperlichen Einschränkungen ausschließt.

Artikel vom 22.11.2011
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