Energiewende wird kraftvoll voran getrieben

Brunnthal · Windkraft-Kandidaten

Brunnthal · Noch in diesem Jahr sollen auf einer Sondersitzung des Brunnthaler Gemeinderates endgültig die Weichen in Richtung einer energetischen Erneuerung in der Kommune gestellt werden.

Dann soll das Verfahren erarbeitet werden, auf dessen Basis in Absprache mit den Nachbargemeinden ein sogenannter Teilflächennutzungsplan für die innovative Stromgewinnung durch Windkraft entstehen soll. Für das ehrgeizige Unterfangen, nach aktuellen Planvorstellungen rund sechs Windräder auf ausgesuchten Flächen des Gemeindegebietes unterzubringen, ist viel Kapital nötig.

Rund 20 bis 30 Millionen Euro dürften für das von Bund und Land als Vorrangprojekt protegierte Unternehmen nötig werden. Folge: Brunnthal braucht einen oder mehrere potente Partner für die Realisierung. Freilich, wo und wie gebaut wird, entscheidet sich erst nach der Auswertung eines notwendigen Windgutachtens. Sollte dies positiv ausfallen, könnten bereits im Frühjahr die ersten Windräder auf Brunnthaler Terrain errichtet werden. Nachdem in den letzten Wochen eine örtliche Bürgerbeteiligungsgesellschaft ihren Claim absteckte, präsentierten sich während der letzten Gemeinderatssitzung gleich drei weitere Bewerber um eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde: das fränkische Familienunternehmen »Wust – Wind & Sonne«, die Energieallianz Bayern als Zusammenschluss von 32 regionalen Stadtwerken sowie die Münchner Greencity Energy AG als Ableger des Umwelt-Vereins »Greencity« präsentierten ihr Portfolio bei Finanzierung, Zusammenarbeit und technischem Knowhow ebenso wie rechtliche Grundsätze eines Zusammenwirkens. Bei allen diesen Unternehmen würden auch die Bürger selbst in den Mittelpunkt rücken. Als Kommanditisten in einer als Gesellschaftsform von allen drei Kandidaten favorisierten GmbH und Co. KG könnten die Menschen aus Brunnthal Fonds-Anteile am Windkraftgeschäft zeichnen. Diese würden rund 2.000 bis 5.000 Euro kosten. Die Kandidaten nannten auch weitere interessante Zahlen: so könne langfristig mit einer Rendite von rund 6 Prozent gerechnet werden. Einmütig war man auch bei der Kostenberechnung: rund 2 bis 2,5 Prozent vom Stromertrag seien als Verwaltungskosten an die jeweilige Gesellschaft abzuführen.

Wichtig vor einer Entscheidung über die Bewerber ist es für die Gemeinde, die Bauleitplanung voranzutreiben. Wie berichtet hatte Brunnthal für die Auswahl geeigneter Windrad-Standorte nach dem Hauptkriterium einer möglichst großen Entfernung von Wohnbebauung ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist ein offenes Geheimnis und war schon von den Gemeinderäten prognostiziert worden: vor allem Gebiete im Hofoldinger Forst und entlang der Autobahn dürften als Standortfavoriten gelten. Wichtig für Gemeinden wie Brunnthal: nur wer aktive Standortpolitik betreibt und damit explizit potentielle Windkraftstandortvorschläge unterbreitet, kann in der Standortfrage auch mitreden. Vorteil beim Hofoldinger Forst zudem: die Bayerischen Staatsforsten als Eigentümer stehen den Windkraftplanungen aufgeschlossen gegenüber. Problem nur: noch nicht abschließend geklärt sind die offenen Fragen zur Tiefflugschneise der Bundeswehr über dem Hofoldinger Forst. »Das muss im Laufe des Genehmigungsverfahrens erörtert und entschieden werden«, argumentierte bereits Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern. ReB

Artikel vom 15.11.2011
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