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Lärmschutzwand an der A 99 südlich um 350 Meter erweitert
Grasbrunn · Endlich ist Ruhe!
Grasbrunns Bauamtsleiterin Jeanette Sonntag, Bürgermeister Klaus Korneder, Günther Koch (Ingenieurbüro) und Ingo Pohl, Monteur (v. li. n. re.). Foto: sf
Grasbrunn · Rund 150 Kubikmeter Beton auf einem fünfeinhalb Meter hohen Erdwall schirmen seit vergangener Woche Grasbrunn vom Lärm der A 99 ab.
Mit der Fertigstellung des ersten von zwei Teilen des dritten Bauabschnitts konnte die bestehende 1.150 Meter lange Lärmschutzwand für die Gemeinde, deren Bau bereits 1998 begonnen wurde und die nur bis zur Kirchenstraße reichte, nun endlich um 350 Meter nach Süden hin erweitert werden. Vor Ort zeigte sich Bürgermeister Klaus Korneder sehr zufrieden – nicht nur, weil damit ein leidiges Thema ad acta gelegt werden kann, das Grasbrunn seit Jahrzehnten beschäftigte, sondern auch, weil das Budget eingehalten werden konnte. 750.000 Euro waren im diesjährigen Haushalt eingestellt worden, 720.000 Euro hat die Gemeinde bisher ausgegeben, weitere 30.000 Euro kommen für die Begrünung hinzu. Die Pflanzarbeiten sollen noch in diesem Winter ausgeschrieben und im Frühjahr 2012 ausgeführt werden. Viel Zeit, das Projekt zu Ende zu bringen, bleibt nicht mehr. Die festgelegte Frist in dem städtebaulichen Vertrag mit einigen Grundstückseigentümern, die für den Lärmschutz rund eine Viertel Million zur Verfügung gestellt hatten, läuft im Juni 2013 ab. Hält die Gemeinde diese Frist nicht ein, müssen Gelder zurückbezahlt werden.
- Grasbrunn · Lärmschutzanlage
Artikel vom 27.02.2012: Die Vollendung soll im Herbst sein - Grasbrunn · Streit um Lärmschutz
Artikel vom 27.10.2010: Bürgern fordern seit Jahren einen Lärmschutzwall - Landkreis · Lärmschutz gefordert an der A99
Artikel vom 11.02.2009: Östliche Landkreisgemeinden im Schulterschluss
Die letzten 300 Meter Lärmschutzwand können aber erst folgen, wenn die Verhandlungen mit den Eigentümern der dazu benötigten Grundstücke abgeschlossen sind. Über den derzeitigen Stand wollte sich Korneder nicht äußern. »Falls die Gespräche nicht von Erfolg gekrönt sein sollten, werden wir prüfen, ob wir den dritten Bauabschnitt als reine Betonwand ohne Erdwall fertigstellen können«, erklärte der Gemeinde-Chef. Dazu würde zwar weniger Land benötigt, aber es sei auch teurer. Bisher sind 400.000 bis 500.000 Euro veranschlagt, »ohne den kostengünstigeren Erdwall könnte es schätzungsweise doppelt so viel werden«, erklärt Grasbrunns Bauamtsleiterin Jeanette Sonntag. Einen genauen Betrag könne sie jedoch nicht nennen, der sei von mehreren Faktoren abhängig. Unter anderem müsste der Bau einer reinen Betonmauer mit der Autobahndirektion abgeklärt werden. »Über die Finanzierung müsse man sich dann Gedanken machen, denn die Bürger könne man nicht noch mehr belasten«, so Korneder.
Doch verzichten kann die Gemeinde auf die Lärmschutzwand nicht. Schon jetzt komme spürbar weniger Lärm an, so Korneder, was zum einen die Bürger freue, zum anderen kann die Gemeinde endlich das Grundstück, auf das ursprünglich die Fima Feinkost Kugler ziehen sollte, als Baugrund für anderes Gewerbe ausweisen. Die Betonung liegt auf spürbar, denn gemessen wurde die Lärmbelastung nie. Nach Berechnungen der Autobahndirektion liege sie im zumutbaren Bereich. Das sei auch der Grund, warum die Gemeinde die Kosten für die Maßnahme selbst tragen muss. »Wäre die Autobahn dreispurig ausgebaut worden, hätte die Autobahndirektion eine Lärmschutzwand bauen müssen«, sagt Günther Koch vom gleichnamigen, ausführenden Ingenieurbüro. Doch das ist Zukunftsmusik und so lange wollte die Gemeinde Grasbrunn nicht warten. Dennoch wurden für den geplanten Ausbau zwischen Lärmschutzwand und Autobahn siebeneinhalb Meter Abstand gelassen. Sybille Föll
Artikel vom 08.11.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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