Kirchseeoner Schüler ausgezeichnet für ihre CO2-Einsparung

Kirchseeon · Öfter mal abschalten

Rektorin Gabriele Söllheim (l.) mit den Umweltrettern der Klasse 7d und Projektleiter Frank Lohr (hinten l.). 	Foto: Sybille Föll

Rektorin Gabriele Söllheim (l.) mit den Umweltrettern der Klasse 7d und Projektleiter Frank Lohr (hinten l.). Foto: Sybille Föll

Kirchseeon · 29.372 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) haben die »CO2-Mäuse« der Klasse 7d des Gymnasiums Kirchseeon innerhalb von acht Wochen gefressen. Damit gehört die Klasse zum Klimaretter Nummer eins in Bayern und erhielt vom Bayerischen Kultusministerium eine Auszeichnung.

»Wir haben einen energiesparenden Kühlschrank gekauft und ich fahre jetzt öfters mit dem Fahrrad zur Schule, statt mich mit dem Auto bringen zu lassen«, berichtet Siebtklässlerin Hanna. Bei Eva war es eine neue, strom- und wassersparende Spülmaschine, die sich entlastend auf das CO2-Konto auswirkte. In Leos Familie wurde beim Kauf einer neuen Gefriertruhe ebenfalls auf sparsamen Stromverbrauch geachtet, außerdem wurden herkömmliche Glühbirnen gegen Energiesparlampen ausgetauscht. »Ich schalte jetzt auch immer meinen Computer ganz aus, wenn ich aus dem Haus gehe, statt ihn im Stand by-Modus zu lassen«, erzählt der Schüler.

Johanna hat sich eine Steckerleiste mit Schalter gekauft, »damit kann ich gleich alle Geräte auf einmal ausschalten.«. Simon hingegen hat sich extra einzelne Steckdosen besorgt, »denn dann kann ich gezielt nur die Geräte einstöpseln, die ich tatsächlich brauche«, erklärt er. Die fünf Schüler der Klasse 7d, alle 13 Jahre alt, durften Mitte Oktober in Vertretung ihrer Mitschüler nach Straubing zur Preisverleihung fahren und die Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 200 Euro in Empfang nehmen. »Das haben wir für einen Klassenausflug ausgegeben«, erklärt der Geografie-Lehrer und Projektleiter Frank Lohr. Er ist begeistert von dem CO2-Maus-Projekt, zumal es von Kindern für Kinder initiiert wurde. Ein Mathe- und Physiklehrer aus Bayern hat es zusammen mit seiner Klasse entwickelt, nachdem die Schüler den Wunsch geäußert hatten, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Seit drei Jahren findet das Projekt nun statt, unterstützt von den Staatsministerien für Unterricht und Kultus und für Umwelt und Gesundheit sowie der Versicherungskammer Bayern.

Über die online-Plattform www.co2maus.de können sich Schulklassen daran beteiligen und so zum Klimaschutz beitragen. Aufgabe ist es zunächst, den aktuellen CO2-Ausstoß im eigenen Zuhause zu prüfen: Mit welchem Energieträger wird geheizt, wieviel Strom und Benzin wird in einem Jahr verbraucht und vieles mehr. Dann können sich die Schüler von der regenbogenfarbenen Maus, die durch die Internetseite führt, Tipps geben lassen, wie sie den CO2-Ausstoß drosseln können, zum Beispiel durch das Herunterdrehen der Heizung, richtiges Lüften oder den Einsatz von Energiesparlampen. 2011 beteiligten sich insgesamt 540 Klassen in ganz Bayern am Projekt »CO2-Maus – Wir retten unsere Umwelt«. »In erster Linie sollen die Kinder für das Thema sensibilisiert werden«, erklärt Gabriele Söllheim, Rektorin des Gymnasiums Kirchseeon. Schließlich gehe es um ihre Zukunft.

Die neue moderne Schule, die erst im vierten Jahr in Betrieb ist, geht mit gutem Beispiel voran: Die Lichter auf den Fluren reagieren auf Bewegungsmelder, ein neues Belüftungssystem wurde installiert, alle Lehrer achten darauf, dass die Lichter beim Verlassen der Klassenzimmer ausgeschaltet werden. Lehrer Frank Lohr ist Vorbild in Sachen umweltschonende Fortbewegung: Jeden Morgen fährt er von Zorneding aus mit seinem vollverkleideten »Tretmobil« zur Schule. Unter der knallroten Kunststoff-Karosserie, die einem Rennwagen gleicht, steckt lediglich Fahrradtechnik: ein knapp über dem Boden angebrachter Sitz, in Beinlänge zwei Pedale, und eine Batterie für die Beleuchtung. Ganz so minimalistisch halten es etwa Simons Eltern nicht, aber immerhin sind sie von einem Kleinbus auf einen Mini Cooper umgestiegen, was satte Punkte auf dem Maus-Konto brachte und für Simon einen extra Buchpreis. Sybille Föll

Artikel vom 08.11.2011
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