Warum den Kurvengrantler die Longsleeves in blue, navy, white, grey und black nerven

München · Man spricht deutsch – aber immer weniger

Adam Courchaine erzielt das zwischenzeitliche 2:0 für die Metro Stars. Trotz der 0:3-Niederlage sehen die Fans den EHC sportlich auf einem guten Weg.	Foto: Rabuser

Adam Courchaine erzielt das zwischenzeitliche 2:0 für die Metro Stars. Trotz der 0:3-Niederlage sehen die Fans den EHC sportlich auf einem guten Weg. Foto: Rabuser

München · Sportlich scheint es beim EHC weiterhin aufwärts zu gehen. Zwar ab und an mit stotterndem Motor, aber zumindest stetig.

Nach einer indiskutablen Leistung in Straubing, welche auch die sportliche Leitung zur Weißglut brachte, wurde anschließend das Heimspiel am vorvergangenen Sonntag daheim gegen den amtierenden DEL-Titelträger Eisbären Berlin in souveräner Art und Weise gewonnen. Man könnte fast meinen, dass das auch mit den Fanartikeln zu tun hat. Schließlich spielte das Team am Freitag noch in den ungeliebten »alten« Trikots. Gegen Berlin mit den neuen Leiberln gelang dann der angesprochene Befreiungsschlag. Doch am Dienstag vergangener Woche folgte dann trotz der gelben Trikots ein weiterer Sieg in Köln. Wieder nach regulärer Spielzeit. Somit ist man weiterhin im Soll, auch wenn am Wochenende nur zwei Punkte gegen Düsseldorf und Iserlohn raussprangen Sportlich gibt es momentan trotzdem wenig zu meckern.

Aber ich wäre nicht der Kurvengrantler, wenn ich nichts finden würde, was es noch zu verbessern gilt. Bei einem Treffen zwischen Fans und Offiziellen ist ein Thema angesprochen worden: Es geht um den Anglizismus der beim EHC in verstärkter Form Einzug gehalten hat. Zu Beginn der Saison fiel es das erste Mal auf. Aus den üblichen Vorbereitungsspielen wurden Pre-Season-Games. Auch das dafür extra gefertigte Trikot wurde mit dem Begriff Pre-Season versehen. Als im Fanshop endlich Artikel verkauft wurden, zogen sich auch hier die englischen Begriffe wie ein roter Faden durch die Bereiche. Aus Kapuzenpullover wurden Hoodies, aus langen T-Shirts Longsleeves und aus Wollmützen Beanies. Selbst die Farben wurden »amerikanisiert«. Statt blau, weiß, grau und schwarz muss man jetzt in blue, navy, white, grey oder black bestellen. Selbst die Artikelnamen lauten »Player«, »Skull«, »Candy on ice« oder ähnlich.

Muss das sein? Der EHC hat eine größtenteils deutsch bzw. sogar bayrisch sprechende Mannschaft, selbst der Großteil der Zuschauer in der Halle spricht diese Sprache bzw. diesen Dialekt. Auch hat Eishockey in Süddeutschland durchaus die nötige Tradition, dass man hier die deutsche Sprache benutzen kann. Man sollte jetzt bitte diese Kritik nicht in den falschen Hals bekommen. Natürlich gehören Nordamerikaner auch zum deutschen Eishockey. Eine solche Diskussion darf hier nicht entstehen. Im Prinzip geht es nur darum, dass ein bayrisches Team in der bayrischen Hauptstadt auch die bayrische oder zumindest die deutsche Sprache in ihrer Außendarstellung nicht verlieren sollte. Dies gelingt eben am einfachsten über die Internetseite und den dazugehörigen Fanshop. Bitte um Entschuldigung. Fanshop bleibt Fanshop – »Anhängergeschäft« funktioniert einfach nicht.

Euer Kurvengrantler

Artikel vom 08.11.2011
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