Suchtwoche im Tal 19 bietet die Chance, nach Hilfe zu suchen

Zentrum · Anonym informieren

Einrichtungsleiter Christoph Teich lädt dazu ein, sich über das Angebot der Suchthilfe im Therapiezentrum Tal 19 zu informieren.	Foto: Julia Stark

Einrichtungsleiter Christoph Teich lädt dazu ein, sich über das Angebot der Suchthilfe im Therapiezentrum Tal 19 zu informieren. Foto: Julia Stark

Zentrum · Zum elften Mal findet von Dienstag bis Samstag, 8. bis 12. November, täglich von 16 bis 20 Uhr im Beratungs- und Therapiezentrum für Suchtgefährdete und Abhängige im Tal 19 die Suchtwoche statt.

Betroffene und deren Angehörige, aber auch Fachpersonal aus sozialen Einrichtungen können sich dort rund um das Thema Sucht informieren. Themenschwerpunkte sind Alkohol- und Cannabisabhängigkeit sowie Internetsucht.

Hilfe zu suchen, sei für die Betroffenen oft ein großer Schritt, sagt Christoph Teich, Leiter des Therapiezentrums. Niederschwellige Angebote seien daher äußerst wichtig. Bei der Suchtwoche hätten die Besucher die Möglichkeit, sich anonym und unverbindlich über das Programm der Einrichtung zu informieren: »Nachdem auch viele Gäste aus der Fachwelt kommen, bleiben sie als Betroffene unerkannt.« Dieses Konzept werde sehr gut angenommen. Zur vergangenen Suchtwoche vor rund zwei Jahren seien etwa 700 Besucher erschienen. Bei der Veranstaltung können Betroffene und deren Angehörige unter anderem Selbsthilfegruppen bei ihren Treffen zusehen, ohne sich aktiv einzubringen. »So bekommen die Leute einen ersten Eindruck davon«, erklärt Teich.

Am Dienstag, 8. November, findet um 17 Uhr eine offene Veranstaltung der Anonymen Alkoholiker (AA) statt. Um 18 Uhr stellt sich die Selbsthilfegruppe der Eltern von Kindern mit Drogenproblemen vor, um 19 Uhr treffen sich Väter und Mütter, deren Kinder von Onlinesucht betroffen sind. Erstmals bietet das Therapiezentrum am Samstag, 12. November, von 10 bis 16 Uhr auch einen offenen Beratungstag an, zu dem man ohne Voranmeldung gehen kann. Bei der vergangenen Suchtwoche habe es zahlreiche Beratungsanfragen gegeben. »Das fand aber eher zwischen Tür und Angel statt, und das wollten wir diesmal ändern«, verspricht Teich. Außerdem werden den ganzen Tag über Videos zu den verschiedenen Suchtproblematiken gezeigt.

Oftmals gute Aussicht auf Heilung

Regulär werden in der Einrichtung Betroffene und ihre Angehörigen ambulant betreut. Etwa 1.000 Besucher pro Jahr nehmen das Angebot in Anspruch, rund 600 von ihnen wegen Alkoholproblemen. Vorweisen könne das Therapiezentrum eine Erfolgsquote von 85 bis 95 Prozent, sagt Teich. Die guten Zahlen seien jedoch vor allem auf die Auswahl eines bestimmten Klientels zurückzuführen: »Wir nehmen in erster Linie Menschen auf, die noch ein soziales Umfeld und einen Arbeitsplatz haben.« Für diese Gruppe seien die Aussichten gut, wenn Hilfe rechtzeitig in Anspruch genommen werde. Außerdem bietet die Einrichtung eine Sucht-Hotline unter Tel. 28 28 22 an, die immer erreichbar ist. js

Artikel vom 02.11.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...