»Jetzt rede ich!«: Kinder- und Jugendsprechstunde des Bezirksausschusses

Moosach · Bolzen, spielen, skaten

Bei der Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche nahm die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber Stellung zu wichtigen Themen.	Foto: ws

Bei der Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche nahm die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber Stellung zu wichtigen Themen. Foto: ws

Moosach · Eine Skateanlage, eine Seilbahn zum Schwingen, ein Jugendspielplatz im Zentrum von Moosach sowie mehr Mülleimer und einen Rasen- oder Sportboden auf dem Betonplatz im Amphionpark – diese und etliche andere Wünsche meldeten die jungen Stadtteil-Bewohner bei der Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche im Pelkovenschlössl an.

Unter dem Motto »Jetzt rede ich!« bietet der Moosacher Bezirksausschuss einmal im Jahr Mädchen und Buben im Alter zwischen acht und 16 Jahren ein öffentliches Forum. Dieses Mal kamen rund 25 Mädchen und Buben. Zwei von ihnen traten forsch nach vorne. Jasmin sagte: »Wir wollen unseren Bolzplatz in der Haylerstraße beim Magdalena-Bräu-Weg behalten. Wir wollen nicht, dass da eine Kinderkrippe gebaut wird – lieber woanders.« Julia Schönfeld-Knor (SPD), die Kinder- und Jugendbeauftragte des Bezirksausschusses, musste den beiden Kindern aber vermelden, dass »das schwierig ist«. Gremiumschefin Johanna Salzhuber (SPD) stellte klar, dass dieser Wunsch sich nicht erfüllen lasse und sagte: »Die Krippe kommt.« Bis spätestens 2013 wolle die Stadt auf dem Grundstück einen Neubau zur Betreuung von Babys und Kleinkindern errichten. Deshalb müsse der Bolzplatz weg. »Doch Ihr bekommt einen neuen Spielplatz an der Holledauer Straße mit einem Fußballfeld.« Zu dessen Einzugsbereich zähle auch das Wohngebiet an der Haylerstraße. Die Pläne für den geplanten Spielplatz an der Holledauer Straße waren bei der Kinder- und Jugendeinwohnerversammlung an einer Stellwand aufgehängt und Salzhuber forderte die Mädchen und Buben auf, sich die Pläne anzuschauen. Das Gartenbauamt im städtischen Baureferat möchte auf einem Grundstück neben den Bahngleisen an der Holledauer Straße unter anderem eine Spielwiese, eine Doppelschaukel, ein Kombinationsspielgerät, eine Spielhütte und einen Sandtisch bauen lassen. »Toll«, kommentierten einige Kinder die Pläne.

Drei Mädchen war die geplante Anlage an der Holledauer Straße hingegen viel zu abgelegen. »Wir wollen einen Jugendspielplatz im Zentrum Moosachs«, forderten sie. Doch das sei aus Platzgründen nicht machbar, musste die Kinder- und Jugendbeauftragte berichten. Schönfeld-Knor empfahl den jungen Rednerinnen, auf den Jugendspielplatz in den Kirschen auszuweichen und sich den mal anzusehen. Ein Mädchen aus der Hugo-Troendle-Straße hätte gerne in ihrer Ecke Moosachs eine Skateanlage. Zwar gibt es eine auf dem Spielplatz an der Triebstraße, doch der sei viel zu weit weg. Und immer nur im Innenhof der Wohnanlage zu skaten, »ist langweilig«, sagte das Mädchen aus der Hugo-Troendle-Straße. Ein anderes Mädchen möchte hingegen gerne auf dem Spielplatz an der Karlinger Straße Skateboard fahren und forderte dort eine Skateanlage. Theresa wünscht sich hingegen mehr Abenteuer-Erlebnisse im Amphionpark und forderte eine Seilbahn zum Schwingen. Auch Samantha war unzufrieden, sie verlangte mehr Mülleimer in der Grünanlage, »weil da viel Dreck rumliegt.« Ein drittes Mädchen kritisierte schließlich, dass der Betonplatz im Amphionpark zum Ballspielen viel zu gefährlich sei: »Viele verletzen sich.«

Ob alle Wünsche der Kinder und Jugendlichen erfüllt werden können, damit werden sich die Stadtteilpolitiker in den nächsten Wochen beschäftigen. »Wir informieren Euch dann darüber, wie es weitergeht und Ihr bekommt von uns kindgerechte Antworten«, versprach Julia Schönfeld-Knor, die Kinder- und Jugendbeauftragte des Bezirksausschusses, den anwesenden Mädchen und Buben. Die Vorsitzende des Stadtteilgremiums, Johanna Salzhuber, verkündete noch einige wichtige Projekte für die Schülerinnen und Schüler aus Moosach und Umgebung. »Ab dem Jahr 2013 wird im Schulzentrum an der Gera-/Leipziger Straße groß gebaut.« Für 50 Millionen Euro lasse die Stadt den Betonkomplex komplett erneuern und sanieren. Es werde drei Jahre gebaut werden müssen, so Salzhuber. In dem Schulzentrum sind eine Grundschule, eine Realschule und das Gymnasium München-Moosach untergebracht. Insgesamt pauken in dem Komplex rund 2000 Schülerinnen und Schüler. Bereits seit längerer Zeit müssen die Kinder in der Amphionpark-Schule an der Welzenbachstraße Lärm und Dreck ertragen. Für 22 Millionen Euro lasse die Stadt derzeit unter anderem das alte Schulhaus sanieren, berichtete die Bezirksausschussvorsitzende. Ein Neubau zur Erweiterung der Amphionparkschule ist bereits fertig gestellt und von den Kindern bezogen. ws

Artikel vom 31.10.2011
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