Neue Messgeräte sollen Verwarnungen möglich machen

Steinkirchen ·Raserei im Erdinger Holzland

An der Einmündung zu einem ruhigen Wohngebiet war ein Raser mit über 120 Stundenkilometern in der Ortsdurchfahrt Inning am Holz unterwegs. Jetzt sinnen die Kommunen auf Abhilfe. 	Foto: sy

An der Einmündung zu einem ruhigen Wohngebiet war ein Raser mit über 120 Stundenkilometern in der Ortsdurchfahrt Inning am Holz unterwegs. Jetzt sinnen die Kommunen auf Abhilfe. Foto: sy

Steinkirchen · Die Straßen sind schmal und eng, manchmal auch schlecht. Doch oftmals sind – auch mangels Alternativen – enorm viele, die aus dem Osten des Landkreises Erding kommen und am Flughafen oder den gewerblichen Ballungszentren drum herum arbeiten, durchs Erdinger Holzland unterwegs.

Und ein Anteil, der die Kommunalpolitiker immer wieder erschreckt, hat es dabei ungesetzlich eilig. Die Gemeinden wissen oft nicht mehr, wie sie des Durchgangsverkehrs Herr werden können. Der Autobahnzubringer etwa von Langenpreising ist jetzt wieder in Frage gestellt, weil angeblich das Geld nicht da ist. Bürgermeister Peter Deimel hat erst in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wieder deutlich gemacht, dass an eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde überhaupt nicht zu denken ist. Am 7. November findet nun eine erneute Besprechung statt, bei der es um diesen Autobahnzubringer geht. Deimel kündigte an, da Druck machen zu wollen. Das Problem der Raser im Holzland löst das nicht. Das wollen die Gemeinden jetzt angehen. So wird unter den Bürgermeistern diskutiert, dem Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung beizutreten. Dieser könnte dann tatsächlich „scharfe“ Messungen durchführen.

Bisher können die Holzlandgemeinden anhand ihres eigenen Messgerätes nur feststellen, wo gerast wird. Die Zahlen, die dabei vorgelegt werden, haben schon zu Wutausbrüchen in den Gremien geführt. Mit über 130 „Sachen“ innerorts in einem Ortsteil von Steinkirchen hält ein Autofahrer den bisherigen Rekord. Ein anderer war in der Ortsdurchfahrt von Inning mit vollen 120 Stundenkilometern unterwegs. Das aber sind nur die Spitzenwerte. Schlimmer finden die Kommunalpolitiker, dass bei manchen Messungen rund die Hälfte aller Autofahrer hätten verwarnt oder mit einem Bußgeld belegt werden müssen. Wie viele neue Fußgänger oder Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel dabei heraus gekommen wären, wird derzeit noch ausgewertet. Die Bürgermeister wollen vor einer Beratung und Beschlussfassung in den vier Gemeinderäten aber auch wissen, wo dieser Zweckverband überhaupt seine Radargeräte aufstellen darf. Die Ortsdurchfahrten, in denen zu schnell gefahren wird, sind nämlich in aller Regel sogenannte klassifizierte Straßen, und da kann es Probleme geben. sy

Artikel vom 30.10.2011
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