Stadt München finanziert Renovierung des Elefantenhauses

München/Harlaching · Rettung beschlossen

Die Stadt München hat ein Einsehen, sie wird für die Kosten der umfangreichen Sanierung des Elefantenhauses aufkommen.	Foto: Woschée

Die Stadt München hat ein Einsehen, sie wird für die Kosten der umfangreichen Sanierung des Elefantenhauses aufkommen. Foto: Woschée

München/Harlaching · Gute Nachrichten für alle Freunde der edlen Riesen im Tierpark Hellabrunn: Der Wirtschaftsausschuss des Münchner Stadtrates hat in seiner jüngsten, nicht ­öffentlichen Sitzung einer ­Finanzierung der Sanierung des Elefantenhauses zugestimmt.

Die Kosten von bis zu 15 Millionen Euro wird die Stadt tragen. Eine weitere Zustimmung in der Vollversammlung gilt als sicher. Spätestens Anfang des kommenden Jahres sollen die Untersuchungen zum notwendigen Umfang der Sanierung abgeschlossen sein. Dann wird auch klar werden, ob das denkmalgeschützte, 1914 vom renommierten Münchner Architekten Emanuel von Seidl im byzantinischen Stil erbaute Elefantenhaus mit seiner herrlichen, 18 Meter hohen und freitragenden Beton-Glaskuppel in seinen Grundfesten zu erhalten ist – oder ob die gesamte Stahlbaukonstruktion abzutragen und neu zu erstellen ist.

»Schuld« an der ganzen baulichen Misere sind quasi die Tiere selbst. Denn deren Feuchtigkeit und die Ausdünstungen von Ammoniakdämpfen aus dem Elefanten-Urin haben die Stahlaufbauten im Elefantenhaus angegriffen und angefressen. Während der Fassadenarbeiten an dem Blickfang des Zoos stellte sich heraus, dass der Sanierungsbedarf nicht nur an der Außenfassade bestand, sondern auch im Innern des Gebäudes – hier vor allem an der Dachkonstruktion. Wegen Einsturzgefahr musste das Gebäude zwischenzeitlich gesperrt und die Tiere provisorisch umgesiedelt werden. Allein der Bau der Unterbringungsprovisorien für Elefanten und Giraffen schlug mit rund 900.000 Euro zu Buche. Doch der größte Kostenhappen wartet noch. Die gesamte Gebäudesanierung wird seitens der Stadt und des Tierparks Hellabrunn auf bis zu 12 Millionen Euro veranschlagt.

Für weitere drei Millionen Euro sollen auch die Außenanlagen im Zuge der Sanierung um- und ausgebaut werden. »Der Tierpark kann die Sanierung des Elefantenhauses nicht aus eigenen Mitteln bestreiten«, hatte Bürgermeisterin Christine Strobl bereits im Vorfeld der Maßnahmen um finanzielle Unterstützung der Stadt geworben. Strobl ist zudem Aufsichtsratsvorsitzende des Tierparks. Die Unterstützung der Stadt stößt beim Tierpark auf positiven Widerhall. »Wir sind dankbar, dass sich die Stadt derart eindrucksvoll hinter das Projekt stellt«, freute sich Tierpark-Chef Andreas Knieriem nach dem positiven Votum des Wirtschaftsausschusses. »Der Einsatz wird nicht umsonst sein«, verspricht er. Denn mit der Sanierung werde Hellabrunn in der Folge »über eine der modernsten Tierpark-Elefantenanlagen in ganz Europa verfügen«. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass aufgrund der gravierenden Statikmängel ein umfangreicher Neubau nötig sein sollte, verspricht Knieriem: »Wir werden die Atmosphäre in und um das Elefantenhaus erhalten – zudem werden die Elefanten im neuen Umfeld mehr Platz haben.«

Nur Geduld müssen die kleinen und großen Freunde der Riesen um die derzeit schwangere Elefantendame »Panang« noch aufbringen. Der Geburtstermin für das nächste Hellabrunner Elefantenbaby wurde von den Tierärzten auf November berechnet. Damit ist der Panang-Nachwuchs zwar schneller als die Sanierung – als guter Geist eines runderneuerten Elefantendomizils darf das neue Rüssel-Baby aber wohl in jedem Fall gelten. Hettich

Artikel vom 25.10.2011
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