Lernen, spielen, toben: Kinder lieben die Pädagogische Farm

Berg am Laim · Neuland Natur

Naturpädagoge Heinz Kraus sorgt dafür, dass die Kinder lernen, wo die Frühstückseier herkommen. Huhn Ella hilft ihm dabei. 	Foto: js

Naturpädagoge Heinz Kraus sorgt dafür, dass die Kinder lernen, wo die Frühstückseier herkommen. Huhn Ella hilft ihm dabei. Foto: js

Berg am Laim · »Manche Kinder glauben, Eier kommen aus dem Supermarkt«, sagt Heinz Kraus, Mitarbeiter der Pädagogischen Farm der privaten Organisation Naturindianer. Auf dem rund 5.000 Quadratmeter großen Gelände an der Xaver-Weismor-Straße können Buben und Mädchen im Alter von vier bis neun Jahren die Arbeit auf dem Bauernhof kennenlernen und sich frei in der Natur austoben.

Der Umgang mit der Natur sei für Stadtkinder keine Selbstverständlichkeit, erklärt Kraus, ausgebildeter Ergotherapeut und Naturpädagoge. Immer wieder habe er beobachtet, wie seine kleinen Besucher etwa Brennnesseln angefasst hätten oder erstaunt gewesen seien, dass man das Fruchtfleisch von Hagebutten essen könne. Auch auf Bäume zu klettern sei für viele Kinder Neuland. »Respekt« hätten sie zudem vor den Schafen und Ziegen, die im Gehege der Farm grasen: »Zu den Hasen und Hühnern laufen sie sofort hin.«

Wie man Tiere fachgerecht versorgt, haben die rund 20 Teilnehmer der »Bauernhofnachmittage und -vormittage« in den vergangenen Wochen gelernt. Kraus und seine Kollegen haben mit ihnen Salat und Obst geschnitten und ihnen gezeigt, wie man Pferde und Ziegen damit füttert, ohne dabei gebissen zu werden. Entwickeln sollen die Kinder dadurch auch ein besseres Verständnis dafür, wo Nah- rungsmittel herkommen. »Beim Hühnerfüttern finden sie meistens Eier im Gehege«, berichtet Kraus. Diese dürften sie mit nach Hause nehmen. Wichtig sei ihm und seinen Kollegen aber vor allem, die Besucher davon zu überzeugen, »dass es draußen schöner ist als daheim vor dem Fernseher.«

In Berg am Laim ansässig ist die pädagogische Farm seit vergangenem März. Betreut werden die Kinder, die zu Veranstaltungsbeginn von den Eltern gebracht und anschließend wieder abgeholt werden, von insgesamt neun angestellten und frei schaffenden Mitarbeitern der Organisation, die aus verschiedenen beruflichen Richtungen stammen. Alex Hauser etwa ist Künstler und selbst sechsfacher Vater, Micha Importa verfügt über eine Ausbildung als Schreiner. Mit im Team sind unter anderem die Grundschullehrerin Lina Janos, Tanzpädagogin Moni Bauer und der Pädagoge und Ökologe Julian Plieninger. Olly Fritsch, Gründer der Naturindianer, war bis 2009 bei der Umweltstation des Ebersberger Forsts beschäftigt.

Am Montag, 31. Oktober, findet in der Farm von 15 bis 18 Uhr eine Halloween-Veranstaltung mit Reitausflug statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro pro Kind. Von Mittwoch, 2. November, bis Freitag, 4. November, gibt es jeweils von 9 bis 16 Uhr ein Feriencamp, ebenfalls mit Reitmöglichkeit. Kosten für das gesamte Camp pro Kind: 130 Euro. Anmeldung unter Tel. 0 89 / 67 97 15 08. Julia Stark

Artikel vom 25.10.2011
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