Caritas sucht Ehrenamtliche und bietet Fortbildung

Moosach · Wer will Demente betreuen?

Martina Heiner (links) und Petra Weber von der Caritas haben ein offenes Ohr für alle.                    Foto: sd

Martina Heiner (links) und Petra Weber von der Caritas haben ein offenes Ohr für alle. Foto: sd

Moosach · Martina Hainer und Petra Weber, Sozialpädagoginnen bei der Caritas in Moosach, sind freundliche und geduldige Frauen. Sie sind gute Zuhörerinnen und ihr Ziel ist, Menschen in problematischen Verhältnissen zu unterstützen. Davon gibt es im Stadtteil Moosach viele.

Zu über 500 Haushalten pflegen sie den Kontakt, allein 130 Hausbesuche macht Weber in einem Jahr, vornehmlich bei älteren Menschen, die nicht mehr so mobil sind. Festgestellt haben sie zunehmende Vereinsamung bei den »jüngeren Alten« zwischen 60 und 70 Jahren. Doch auch das Schuldenthema gewinnt in ihrem Berufsalltag an Gewicht: Immer häufiger suchen überschuldete Familien oder Einzelne die Einrichtung auf und bitten um Hilfe.

Mit Spenden spontan helfen

Besonders zum Schulanfang sei der Zulauf groß, wenn Kopierkosten und Anschaffungen anstehen: »Trotz der Bildungspakete gibt es einiges, das nicht erfasst wird, und eine Notsituation bei den Familien auslösen kann«, weiß Hainer aus Erfahrung. Wenn Spendengelder vorhanden sind, springt die Caritas unbürokratisch und kurzfristig ein, um schnell helfen zu können. Daher ist die Einrichtung auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Für viele ist die Einrichtung und der regelmäßige Besuch der Sozialarbeiter der einzige Kontakt zur Außenwelt. Hainer und Weber müssen sich das Vertrauen bei manchen Menschen über einen längeren Zeitraum erarbeiten, sind dann aber wichtige Ansprechpartner und werden zu richtigen Bezugspersonen. »Deshalb halten wir unser Angebot auch so niederschwellig wie möglich«, sagt Hainer. Und trotzdem erreichten die Informationen oft nicht die Bedürftigen, klagt sie. Viele Leute trauten sich aus Scham nicht, die Einrichtung aufzusuchen, und verzichten dadurch auf wertvolle Unterstützung. So können MVV-Karten tageweise bei der Caritas umsonst ausgeliehen und Kulturveranstaltungen gratis besucht werden. Bei der Kleidertruhe in der Einrichtung können sich Personen kostenlos mit Kleidung eindecken und die Münchner Tafel versorgt die Bedürftigen mit Lebensmitteln. Hainer sieht in diesen Angeboten nur Zusatzleistungen.

Ohne Ehrenamtliche ginge vieles nicht

»Die Sicherung und die Teilhabe an Bildung muss über das soziale Sicherungsnetz erfolgen.« Ohne ehrenamtliche Helfer könnten viele Angebote nicht gut zustande gebracht werden, ergänzt sie. Aktuell sucht die Caritas Helfer, die stundenweise an Demenz erkrankte Menschen in der Gruppe betreuen möchten. Eine dafür benötigte Fortbildung wird finanziert. Wer an dieser Tätigkeit Interesse hat, kann sich an Petra Weber wenden unter der Telefonnummer 14 98 97 14. Sofia Delgado

Artikel vom 28.10.2011
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